Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Gedenkstunde für Sonnabend geplant

Magdeburg - Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt! Ein Autofahrer ist in mehrere Menschen gerast. Es gibt Tote und Verletzte!

Der mutmaßliche Täter fuhr mit einem Leihwagen durch die Menschenmengen auf dem Weihnachtsmarkt.  © Hendrik Schmidt/dpa

Am Tatabend sprach Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (70, CDU) von mindestens zwei Toten, ein Erwachsener und ein Kleinkind.

Bei dem festgenommenen Tatverdächtigen (50) handelt es sich um einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Saudi-Arabien, der 2006 einreiste und in Bernburg arbeitet.

Es soll sich um einen Einzeltäter handeln. Er wurde nach Angaben der Polizei noch am Abend verhört.

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Der 50-Jährige soll mit einem BMW kurz nach 19 Uhr in die Menschenmenge gerast sein. Laut einem Kripo-Beamten sei der Wagen über den gesamten Markt gefahren. Vor Ort spielten sich schreckliche Szenen ab, überall lagen Menschen auf dem Boden, mussten behandelt werden.

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21. Dezember, 8.30 Uhr: Verdächtiger ist Islam-Kritiker

Laut dpa-Information soll der 50-jährige Tatverdächtige als islamkritischer Aktivist bekannt sein. Er selbst bezeichent sich als Ex-Muslim. In sozialen Medien und Interviews äußerte er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden.

Unter anderem hielt er ihnen vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Auf seiner Website schrieb er: "Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland", nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war.

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21. Dezember, 7.58 Uhr: Täter arbeitete als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Der 50 Jahre alte Taleb A. kam kam anscheinend 2006 nach Deutschland und wohnte in Bernburg - knapp 46 Kilometer südlich von Magdeburg.

Was zu dem Mann aus Saudi-Arabien außerdem bekannt ist, lest Ihr in diesem Artikel.

21. Dezember, 7.20 Uhr: Gedenkveranstaltungen für Sonnabend geplant

In der Landeshauptstadt finden am Sonnabend mehrere Gedenkveranstaltungen statt. Wie OB Simone Borris (61, parteilos) mitteilte, beginnt um 19 Uhr eine Gedenkstunde im Dom.

Auch die Johanniskirche in unmittelbarer Nähe des Tatortes solle zum Gedenken geöffnet werden. Das Bistum Magdeburg bietet zudem in der Kathedrale St. Sebastian einen Raum zum Innehalten und Gedenken an.

Oberbürgermeisterin Simone Borris (61, parteilos) sprach in der Tatnacht unter Tränen über den Anschlag.  © Hendrik Schmidt/dpa

21. Dezember, 6.32 Uhr: Ernst-Reuter-Allee offenbar wieder frei

Von der Sternbrücke in Richtung City Carré soll der Verkehr wieder rollen. Die Straße wurde scheinbar nur einseitig freigegeben. Die Polizei konnte noch keine Angaben machen.

21. Dezember, 6.03 Uhr: Kulturstätten bleiben geschlossen

Nach Angaben der Stadt Magdeburg bleiben die städtischen Kulturstätten, darunter Theater und Museen, in den nächsten Tagen als Zeichen der Trauer geschlossen.

Auch der Bereich um den Weihnachtsmarkt bleibt weiterhin gesperrt.

21. Dezember, 5.33 Uhr: Verdacht auf zweites tatrelevantes Fahrzeug bestätigt sich nicht

Wie die Polizei am Morgen nach der grausamen Todesfahrt mitteilte, gingen Hinweise auf ein zweites tatrelevantes Fahrzeug, welches im Bereich der Innenstadt gemeldet wurde, ein.

Diese haben sich im Rahmen der Ermittlungen nicht bestätigt. Die Ermittlungsbehörden gehen weiterhin von einem Einzeltäter aus. Die Einsatzmaßnahmen dauern an. Es werden Durchsuchungen in Bernbug durchgeführt.

Derzeit werden Durchsuchungen durchgeführt.  © Sebastian Willnow/dpa

Update, 23.50 Uhr: Klinikum Magdeburg versorgt mehr als 50 Verletzte

Wie das Klinikum Magdeburg TAG24 mitteilte, wurden dort 54 Verletzte aufgenommen, neun davon sind schwer verletzt und mittlerweile in OP-Sälen, ebenso 24 mittelschwer Verletzte.

Darüber hinaus sollen einige Mitarbeiter außer Dienst ins Klinikum gekommen sein, um zu helfen. "Trotz dieser Tragödie geht einem angesichts dieser Hilfsbereitschaft das Herz auf", sagte die Sprecherin des Klinikums.

Update, 23.26 Uhr: Einsatz in Bernburg

Am Abend gab es laut "Mitteldeutscher Zeitung" einen Polizeieinsatz in Bernburg, der Stadt, in der der Verdächtige zuletzt lebte.

Schwer bewaffnete Beamten hätten dort vor einem Mehrfamilienhaus geparkt und nach einer Person gesucht. Inwieweit der Einsatz in Zusammenhang mit dem Magdeburger Anschlag steht, ist noch unklar.

Update, 23.23 Uhr: Hinweisportal der Polizei

Die Polizei hat ein Hinweisportal freigeschaltet. Zeugen können dort Fotos, Videos oder Hinweise hochladen.

Zudem wurde ein Bürgertelefon geschaltet. Das sei unter der Nummer 0391/5461690 zu erreichen, hieß es.

Update, 23.03 Uhr: Mindestens 64 Verletzte

Reiner Haseloff erklärte bei einer weiteren Pressekonferenz, dass es 64 Verletzte gebe.

Laut Innenministerin Tamara Zieschang sei es "einer der schwärzesten Tage der Stadt". Sie dankte den Ersthelfern und erklärte, dass man von den umliegenden Landkreisen unterstützt werde.

OB Simone Borris ist den Tränen nahe. "Hoffe, dass nach der Trauer auch weiter Freude am Leben möglich ist."

Am Samstagabend soll es eine Gedenkveranstaltung im Dom geben.

Rettungskräfte kümmern sich weiterhin um Verletzte.  © Heiko Rebsch/dpa

Update, 22.24 Uhr: Video zeigt Festnahme des mutmaßlichen Täters

Nach der schrecklichen Tat konnte der Mann festgenommen werden. Ein Video eines Augenzeugen zeigt den Einsatz der Beamten.

Update, 22.09 Uhr: Verdächtiger ist Arzt aus Saudi-Arabien

Laut Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) reiste der Verdächtige 2006 ein. Er sei Arzt aus Bernburg und 50 Jahre alt. Nach jetzigem Kenntnisstand ist er Alleintäter. Er habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel.

Bei seiner Tat soll er einen Leihwagen mit Münchner Kennzeichen verwendet haben. Weitere Ermittlungen laufen.

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