Besucherin aus Landtag geschmissen: Das ist der Grund

Magdeburg - Besuchergruppen gehören im Landtag in Magdeburg zum Tagesgeschäft. Doch am Mittwoch musste eine Frau die Tribüne verlassen. Warum?

Bei einer Debatte im Landtag wurde eine Besucherin des Saales verwiesen.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Bei einer Debatte zur Gewalt an Frauen im sachsen-anhaltischen Landtag kam es zu dem seltenen Zwischenfall.

Nach einem Redebeitrag von AfD-Fraktionsvize Hans-Thomas Tillschneider (46) wurde eine junge Frau auf der Besuchertribüne aus dem Saal verwiesen, nachdem sie den Politiker lautstark beschimpft hatte.

"Schämen Sie sich!", rief die Frau in Richtung von Tillschneider, "Ekelhaft!"

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Landtagsvizepräsidentin Anne-Marie Keding (58, CDU) sprach daraufhin den Verweis aus, ein Saaldiener begleitete die Frau nach draußen.

In der Debatte ging es um den besseren Schutz von Frauen vor Gewalt. Diese stand unter dem Motto "Gewalt ist keine Privatsache. Femizide sind Mord".

Tillschneider hatte in seinem Redebeitrag Kritik an der Migrationspolitik geäußert, ebenso an verschiedenen Begrifflichkeiten in Zusammenhang mit Femiziden und daran, dass es bei der Betrachtung von Gewaltdelikten eine zu starke Verengung auf Frauen als Opfer gebe.

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Sozialministerin Petra Grimm-Benne (62, SPD) sagte bei einer Gedenkstunde am Rande der Landtagssitzung, ein solcher Ruf sei nach der Geschäftsordnung zwar nicht erlaubt. Aber: "Die Frau hat mir aus tiefstem Herzen gesprochen."

Originalmeldung 13.52 Uhr, zuletzt aktualisiert 14.16 Uhr.

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