Magdeburgs Bürgermeisterin verliert Ehemann nach Anschlag: "Privates musste zurückstehen"
Magdeburg - Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (62, parteilos) ereilte am 20. Dezember nicht nur ein Schicksalsschlag. Wie sie nun bestätigt, lag ihr Ehemann im Sterben, als die Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt geschah.
Es ist ein unvorstellbares Leid, was die Bürgermeisterin kurz vor Weihnachten durchmachen musste. Ihr geliebter Ehemann Andreas verstarb nur wenige Stunden nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt.
Bei MDR Sachsen-Anhalt heute spricht sie über den Schicksalsschlag. Als der Veranstalter des Hüttenzaubers sie über den Horror-Anschlag informierte, saß sie gerade am Sterbebett ihres krebskranken Mannes und schaute mit ihm Fußball.
"Im ersten Moment bin ich Oberbürgermeisterin und da musste das Private zurückstehen", erklärt sie in der Talkshow.
In einem Interview mit der Volksstimme erinnerte sie sich zudem an den Anruf von Ministerpräsident Reiner Haseloff (70, CDU): "Da habe ich noch gesagt: 'Nein, Herr Ministerpräsident, ich kann nicht kommen. Mein Mann liegt im Sterben.'"
Oberbürgermeisterin Simone Borris hatte "noch keine Zeit zu trauern"
Sich herauszunehmen, kam für sie nicht infrage: "Man steht als Oberbürgermeisterin immer zur Stadt. Da kann ich mich nicht zurückziehen. Man muss funktionieren."
Auch hatte sie bisher noch "keine Zeit", angemessen zu trauern, sagte sie dem MDR. Die 62-Jährige erklärte jedoch, dass sie in der Trauer um die Elbestadt auch die Trauer um ihren Mann mit einschließt.
An Ostern 2024 hatte das Paar die Krebs-Diagnose bekommen. Seitdem nahmen sich Simone und Andreas Borris viel Zeit füreinander, fuhren mehrfach in den Urlaub.
Andreas Borris starb laut Medienberichten am Morgen des 21. Dezembers. Die beiden waren jahrzehntelang verheiratet und haben zwei Kinder und einen Enkel.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa