AfD will Taser für die Polizei anschaffen - Linke hält dagegen

Magdeburg - Die AfD-Landtagsfraktion will Polizisten in Sachsen-Anhalt künftig mit Elektroschockpistolen ausstatten.

Die Linke warnt davor, Elektroschocker als ungefährliche Waffe zu verharmlosen. (Symbolbild)
Die Linke warnt davor, Elektroschocker als ungefährliche Waffe zu verharmlosen. (Symbolbild)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Laut dem innenpolitischen Sprecher Matthias Büttner (33, AfD) müsse man Bürger und Polizei besser schützen.

Im Falle eines Messerangriffes beispielsweise könne der Täter so unschädlich gemacht werden, zitierte ihn die Deutsche Presse-Agentur.

Die Linke reagierte mit großer Ablehnung auf den Vorschlag: In einer Pressemeldung vom heutigen Freitag wies sie darauf hin, dass der Einsatz von Tasern tödlich enden kann.

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Sie verwies auf Thomas Feltes, Professor für Kriminologie und Polizeiwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Ihm zufolge sei es gefährlich, Elektroschocker als vermeintlich ungefährlichen Ersatz für Schusswaffen zu verharmlosen.

Gerade bei Menschen mit psychischen Leiden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schwangeren sei der Einsatz von Tasern kontraproduktiv und könne schwere Schäden mit sich bringen.

"Das Tasern wird gern als ungefährliches Mittel verharmlost. Er ist aber nicht harmlos, sondern hat auch in Deutschland zu Todesopfern geführt", argumentiert die Linke.

Vorschlag soll weiter diskutiert werden

Auch Innenministerin Tamara Zieschang (54, CDU) schien noch nicht überzeugt von dem Vorschlag der AfD.

Eine Schusswaffe sei ihr zufolge effektiver, um gefährliche Täter unschädlich zu machen. Außerdem müssen Polizisten bereits jetzt viel Gewicht mit sich tragen.

Sie plädierte deshalb dafür, die Erfahrungen anderer Bundesländer mit Tasern auszuwerten, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Der Innenausschuss wird weiter darüber diskutieren.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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