Sachsen-Anhalts erstes Manga-Café ist eröffnet: Das macht den Laden besonders

Magdeburg - In Magdeburg hat Anfang des Monats Sachsen-Anhalts erstes Manga-Café eröffnet. Zwei Freunde erfüllen damit ihren Traum der Selbstständigkeit.

Carli (30, l.) und Steven (33) wollen in Zukunft auch selbst gebackenes Brot mit Aufstrich anbieten. Am Wochenende lassen sie sich Kuchen in den Laden liefern.  © Isabelle Wiermann/TAG24

Am Opernhaus, im Breiten Weg 32, öffnet zwischen 12 und 20 Uhr die gemütlich eingerichtete Mischung aus Café und Manga-Handlung.

Mit einem Cappuccino und einem von Carli (30) selbst gemachten Snack kann man sich im "Waldgeister Manga-Café" in die Lese-Ecke verkriechen und dort durch einen frisch gekauften Manga blättern.

Wen trifft man hier so an? "Alles, was lesen kann und nicht tot ist", scherzt Steven (33). Viele junge Kunden kommen nach Schulschluss, jedoch stöbern auch Eltern im Laden, während ihre Kinder im Spielbereich kreativ werden.

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"Vor Kurzem kam eine alte Dame herein, die dann bei einem Kaffee einen Boys-Love-Manga gelesen hat", erinnert sich Carli schmunzelnd.

Das war das Ziel der beiden: einen sicheren Ort für alle erschaffen. Carli und Steven haben sich vor zehn Jahren in ihrer Erzieher-Ausbildung kennengelernt und nun ihre Leidenschaft für Manga zum Geschäft gemacht.

"Ich stehe teils 13 Stunden am Stück im Laden und bemerke die Zeit gar nicht", so Carli. "Anderen Leuten Kaffee zu machen und ihre Geschichten zu hören, macht mich unglaublich glücklich."

Steven stimmt zu. "Ich kann mir vorstellen, das bis zur Rente zu machen."

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Neben den japanischen Comics werden auch Figuren, Plüschtiere, Prints und allerlei Merchandise verkauft.  © Isabelle Wiermann/TAG24

So soll die Zukunft des Manga-Cafés aussehen

In der Lese-Ecke gibt es auch Brettspiele und eine kleine Bibliothek.  © Isabelle Wiermann/TAG24

Steven habe die anfängliche Masse an Besuchern überrascht. Während der Eröffnung hatten sich vor und in dem Café Schlangen gebildet. "Das war, als wäre hier die Leipziger Buchmesse."

"Zwei Freunde sind bei der Eröffnung noch spontan eingesprungen und hatten mit der Kasse, dem Geschirr und so weiter geholfen", erinnert er sich dankbar. "Ohne sie wären wir maßlos überrannt worden."

Die Inhaber sind begeistert darüber, wie viele Menschen geholfen haben, ihren Traum zu verwirklichen. Stammkunde Tim habe als "Barbaren-DJ" bei der Eröffnung Anime-Openings aufgelegt - und sogar einen Song nur für das Café komponiert.

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Die Mutter einer Bekannten habe kistenweise Geschirr gespendet, während die Bekannte selbst nun ihre Kunst im Café ausstellt.

Außerdem haben etliche Personen alte Mangas abgegeben, die inzwischen auf Spendenbasis verkauft werden.

Was noch ansteht, ist der Community-Raum mit acht Sitzen: Der aktuell karge Bereich soll von den Besuchern mitgestaltet werden. In der Zukunft wollen Carli und Steven zudem Cosplay-Treffs, Workshops und Spielabende anbieten.

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