Von Christopher Kissmann
Magdeburg - Die in finanzielle Schieflage geratenen Pfeifferschen Stiftungen setzen zur Überwindung ihrer Krise auf eine stärkere Schwerpunktbildung im Klinikbereich.
"Wir suchen medizinisch versierte Kooperationspartner. Am Ende soll eine gute Lösung für die Patienten stehen, die natürlich auch wirtschaftlich tragfähig ist", sagte Vorstandsmitglied Lars Timm der Deutschen Presse-Agentur.
Die Pfeifferschen Stiftungen befinden sich in einem Sanierungsprozess. Das Amtsgericht Magdeburg hat die Durchführung eines Schutzschirmverfahrens angeordnet und einen vorläufigen Sachwalter bestellt.
Zu den Pfeifferschen Stiftungen gehören zwei Krankenhäuser, aber auch ambulante Pflegedienste und Wohnangebote für Menschen mit Behinderung.
Obwohl die Defizite vor allem in den Kliniken entstehen, plant der Vorstand, diese weiterzubetreiben. "Wir haben nicht vor, etwas zurückzubauen. Die Leistungen sollen weiterhin in einer sehr guten Qualität erbracht werden", sagte die Theologische Vorständin Ulrike Petermann.
Wie groß die Fehlbeträge sind, will der Vorstand nicht bekannt geben. "Betriebszahlen kommunizieren wir wie auch in der Vergangenheit nicht, aber die Defizite sind hoch", sagte Petermann.
Steigende Sach- und Personalkosten
Grund für die wirtschaftliche Schieflage sind nach Angaben der Stiftungen steigende Sach- und Personalkosten. Die Erlöse würden das nicht auffangen, sagte Timm. "Die höchsten negativen Abweichungen kommen aus den Kliniken in Magdeburg und Lostau."
Die Vertreter der Pfeifferschen Stiftungen wollen nun mit anderen Krankenhäusern ins Gespräch kommen, wer sich wie in und um Magdeburg spezialisieren könnte. Es soll zügig für Klarheit gesorgt werden.
Der Geschäftsbetrieb aller Einrichtungen wird einschließlich der beiden Kliniken fortgeführt. Die Zahlungen von Löhnen und Gehältern seien gesichert, hieß es.
Im kommunalen Klinikum Magdeburg will man sich einem Austausch mit den Pfeifferschen Stiftungen nicht verschließen. "Wir sind immer für Gespräche offen, die eine gute Versorgung der Patienten in Magdeburg und Umgebung sichern, dabei spielen alle Versorger in Magdeburg eine Rolle", sagte der ärztliche Direktor Jörg Franke.
Das Gesundheitsministerium teilte auf Anfrage mit, man werde den Umstrukturierungsprozess begleiten, um die Patientenversorgung sicherzustellen, Arbeitsplätze zu erhalten und die Gesundheitsinfrastruktur im Land Sachsen-Anhalt bedarfsgerecht aufzustellen.