Trotz dickem Minus: Grünes Licht für neues Zentralkrankenhaus der Uniklinik Magdeburg

Magdeburg - Trotz der prekären finanziellen Lage der Uniklinik Magdeburg hat der Finanzausschuss den Bau eines neuen Zentralgebäudes genehmigt - und damit das teuerste Bauprojekt in der Geschichte Sachsen-Anhalts.

Ein neues Zentralgebäude soll die finanzielle Situation der Uniklinik Magdeburg verbessern.
Ein neues Zentralgebäude soll die finanzielle Situation der Uniklinik Magdeburg verbessern.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

Das Wissenschaftsministerium in Sachsen-Anhalt rechnet damit, dass das Universitätsklinikum das vergangene Jahr mit einem Defizit in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe abgeschlossen hat.

Ein neues Zentralgebäude soll das Minus der Klinik langfristig ausgleichen. Bis dahin muss das Land allerdings einen großen Vorschuss leisten.

Der Neubau soll rund eine Milliarde Euro kosten, so der Grünen-Abgeordnete Olaf Meister gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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Der Baustart soll noch dieses Jahr erfolgen, bis 2035 soll das neue Zentralkrankenhaus stehen.

Grünen-Politiker Olaf Meister: Zweifel, ob das Projekt finanziell umsetzbar ist

Laut Meister werde das Land Sachsen-Anhalt den notwendigen Kredit aufnehmen und an die Planungsfirma "Immobilien- und Projektmanagementgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH" (IPS) weitergeben. Rückzahlungen sollen dann über Mieteinnahmen kommen.

Der Grünen-Abgeordnete ist zwar für den Neubau, zweifelt allerdings daran, ob das Projekt wirklich finanziell umsetzbar ist.

Problematisch und unverständlich sei außerdem, "dass mit der Realisierung über die IPS auch gleich die Steuerungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten aus der Hand gegeben wurden", so Meister gegenüber dpa.

Dem Wissenschaftsministerium zufolge könne der Neubau die finanzielle Lage der Uniklinik mittel- bis langfristig verbessern sowie eine kostengünstigere und effizientere Steuerung ermöglichen.

Aktuell ist das Klinikgelände nämlich nicht nur baufällig, sondern auch weitläufig. Allein für die Transporte zwischen den Krankenhausgebäuden fallen jährlich rund 20 Millionen Euro an.

Im Neubau sollen die wichtigsten Abteilungen zusammengezogen werden.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

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