Schleuse bei Magdeburg streikt: Schiffe stecken am Wasserstraßenkreuz fest
Magdeburg - Die Beschäftigten der Schleuse Hohenwarthe bei Magdeburg streiken. Dummerweise hat scheinbar niemand den Schiffen Bescheid gesagt.

Inzwischen sind es fast 30 Schiffe, die auf beiden Seiten der Schleuse Hohenwarte auf dem Wasser treiben, wie auf der Karte Marine Traffic eingesehen werden kann.
Auf die nächste Öffnung der größten Kanalbrücke Europas können die Boote jedoch lange warten - die Beschäftigten der Schleuse streiken nämlich bis zur heutigen Montagnacht.
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst, zu denen die Gewerkschaft ver.di aufgerufen hat, betreffen auch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, wie der MDR berichtet.
Das Amt sei laut ver.di rechtzeitig darüber informiert worden, dass die Schleuse am heutigen Montag geschlossen bleibt. Doch die wartenden Seefahrer haben keine Nachricht bekommen.
Somit stehen die Schiffe auf dem Mittellandkanal und dem Elbe-Havel-Kanal vor einer ähnlichen Entscheidung wie die Boote des Suezkanals 2021, als ein gigantisches Schiff die Seestraße versperrte: warten oder einen anderen Weg nehmen.
Bis 22 Uhr soll der Schleusenbetrieb stillstehen, so der Gewerkschaftssekretär Benjamin Schladitz gegenüber dem MDR.
Bis dahin müssen die Schifffahrer also in eisiger Kälte warten oder sich für den großen Umweg zwischen Berlin und Hannover entscheiden.
Titelfoto: Stephan Schulz/dpa