Magdeburg - Im März dieses Jahres zerstörten Flammen den Thomas-Philipps-Markt im Magdeburger Stadtteil Rothensee. Nun hat der Phönix seine Tore wieder geöffnet.

Markt-Inhaberin Susanne Teschner hat 2016 die Leitung von Thomas Philipps in der Ottostadt übernommen. "Der Markt ist inzwischen mein Baby", sagt die gebürtige Magdeburgerin gegenüber TAG24.

Als sie im Frühjahr eine nächtliche Mitteilung der Alarmanlage bekam und ein Kollege ihr mitteilte, dass der Markt brennt, war Teschner erstmal baff.

Unbekannte hatten an den Eingängen des Sonderpostenmarktes ein Feuer gelegt. Die Schäden zogen eine sechsmonatige Schließung nach sich, welche die Mitarbeiter in Ungewissheit stürzte.

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Scheiben und Türen waren kaputt, das ganze Sortiment war rußbelastet und durfte nicht mehr verkauft werden. Ob der Vermieter das Gebäude sanieren würde, war zunächst ungewiss. "Das war ein Schlag", seufzt die Inhaberin.

"Als wir am Morgen alle vor dem Markt standen, sind einige in Tränen ausgebrochen", erinnert sich Kollege Dominic Röhr. "Einige Mitarbeiter sind schon seit 25 Jahren dabei."

Glücklicherweise leitet Teschner zwei weitere Philipps-Märkte in Haldensleben und Gardelegen. Dort konnte sie ihr Magdeburger Personal für das halbe Jahr unterbringen.

Seit dem heutigen Montag ist die Philipps-Truppe jedoch zurück in Magdeburg! Gemeinsam mit vier neuen Mitarbeitern wurde der Laden wieder eröffnet.

Ein Glücksrad begrüßt seit 9 Uhr die ersten Besucher in der renovierten Filiale in der Saalestraße. Gegen 14 Uhr gibt es sogar Autogramme vom FCM-Fußballer Christian Beck.

Schon jetzt ist der Markt gut besucht - obwohl er laut der Inhaberin wortwörtlich "am Arsch der Welt" liegt.

"Sogar mein Navi führt mich jedes Mal falsch", ärgert sich Teschner. Wie kommt es also, dass der Laden trotzdem so beliebt ist?

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Das Niedersachsener Unternehmen bietet über 18.000 Artikel aus 16 verschiedenen Warengruppen an. "Wir haben eigentlich alles außer Zigaretten", überlegt die ursprüngliche Möbelhändlerin.

Daneben gibt es jeden Montag Sonderangebote. Besonders in den Bereichen Garten, Camping und Haushalt wird viel verkauft. "Und wir haben die günstigste Blumenerde", fügt Röhr hinzu.

Inzwischen hat der Markt eine dritte Kasse, ansonsten bleibt alles beim Alten. "Wir wollen einen Außenkauf genehmigen lassen, aber das wird frühestens nächstes Jahr etwas", so Teschner.

In ihren zehn Jahren bei Thomas Philipps hat die Inhaberin schon einiges erlebt. Eine Weile haben Diebe immer wieder die Head&Shoulders-Regale leergeräumt. Eine Person klaute regelmäßig die Etiketten von Pfandflaschen. Auch der Kassenbereich wurde schon einmal mit einer Toilette verwechselt.

Röhr zufolge seien auch manche Reklamationen abenteuerlich, da die Kunden aufbrausend werden können. "Aber nicht so sehr, dass sie deshalb den Markt anzünden würden ...", fügt er hinzu.

Die Brandstiftung beim Thomas-Philipps-Markt hat damals nicht nur seine Mitarbeiter im Atem gehalten. Sogar die MDR-Sendung "Kripo Live" beschäftigte sich mit dem Fall.