Von Simon Kremer
Magdeburg - Rund zweieinhalb Wochen nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind mehr als 2,2 Millionen Euro an Spenden für die Opfer eingegangen.
Die Stadtverwaltung prüft derzeit nach eigenen Angaben die schnelle und rechtssichere Verteilung des Geldes.
Auf dem Spendenkonto der Stadt kamen fast 1,04 Millionen Euro an, auf dem gemeinsamen Spendenkonto von Deutschem Roten Kreuz, Caritas und Diakonie waren es nach DRK-Angaben rund 1,2 Millionen Euro.
Zudem kamen bei einer privaten Spendenaktion für die Familie des getöteten Neunjährigen mehr als 128.000 Euro zusammen.
Die Verwaltung der Stadt Magdeburg schlug dem Stadtrat den Entwurf einer Spendenrichtlinie vor. Der Stadtrat könnte diese am 15. Januar in einer Sondersitzung beschließen. Vorgesehen ist, dass auf Antrag pauschalierte Einmalzahlungen gewährt werden:
- den Angehörigen von Todesopfern 20 Prozent des Spendenaufkommens,
- den akut vital bedrohten Opfern 25 Prozent des Spendenaufkommens,
- den schwerverletzten Opfern 25 Prozent des Spendenaufkommens,
- den leicht verletzten Opfern 15 Prozent des Spendenaufkommens,
- Personen mit posttraumatischen Belastungsstörungen zehn Prozent des Spendenaufkommens sowie
- den Personen, deren Sachen zu Schaden gekommen sind, fünf Prozent des Spendenaufkommens.
Gedenkort nahe dem Anschlagsort wird verkleinert
Unterdessen hat die Stadt Magdeburg damit begonnen, den Gedenkort an der Johanniskirche, unweit des Anschlagsortes, zu verkleinern. In den Tagen nach dem Anschlag hatten Menschen dort Tausende Blumen, Kerzen und Kuscheltiere niedergelegt.
Wie die Stadt mitteilte, werden verwelkte Blumen auf einem Friedhof abgelegt, Kerzen und Erinnerungsstücke sortiert. Einige Plüschtiere und Botschaften sollen später im Alten Rathaus ausgestellt werden, um einen dauerhaften Ort des Gedenkens zu schaffen.
Kurz vor Weihnachten war ein 50-jähriger Mann mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt der ostdeutschen Stadt gerast. Bislang sind sechs Menschen gestorben, ein neunjähriger Junge sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Zudem gab es knapp 300 Verletzte.