Magdeburg will Sozialticket für Bus und Bahn einführen
Magdeburg - Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen, für Magdeburg ein Sozialticket einzuführen. Geringverdiener, die eine Otto-City-Card besitzen, sollen somit vergünstigt mit Bussen, Straßenbahnen und S-Bahnen fahren können. Doch die Finanzierung ist noch ungeklärt.
Schon seit Mai 2023 gibt es das kostenlose Schülerticket für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen, dessen Finanzierung teils auch aus dem Stadtpass Otto-City-Card kam.
Separat hat der Stadtrat nun beschlossen, dass alle Inhaber des Stadtpasses günstiger mit dem ÖPNV fahren können sollen.
Dies hat seine Zeit gebraucht: Ein entsprechender Antrag ging schon 2018 das erste Mal beim Stadtrat ein, beantragt von den Grünen und den Linken.
Begründet wird das Sozialticket damit, dass der ÖPNV ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge ist - und alle Magdeburger daran teilhaben sollten.
Die ständigen Tarifsteigerungen würden vor allem einkommensschwache Familien treffen, hieß es in einem der Anträge.
Magdeburger Sozialticket: Die leidige Geldfrage
Diskutiert wird jedoch über die Finanzierung, wie eine Stadtratssitzung Ende Mai bewies. Gehe man von der aktuell teuersten Fahrkarte aus, sowie der Annahme, dass alle 40.919 Berechtigten das Sozialticket tatsächlich haben wollen, ergebe sich eine Summe von über 33,7 Millionen Euro Bezuschussung im Jahr. Das müsste der Staat erstmal aufbringen.
In der Zahl der Berechtigten befinden sich allerdings auch eine ungewisse Anzahl an Schülern, die bereits ihr Ticket finanziert bekommen.
Wegen der Finanzierungsfrage ist der Preis des Sozialtickets, den Berechtigte zuzahlen müssen, noch unklar. In den Anträgen schwankte die Summe über die Jahre zwischen neun und mehr als 30 Euro.
Fest steht hingegen schon, dass das Sozialticket ab 2025 für alle Inhaber der Otto-City-Card verfügbar sein soll.
Titelfoto: Peter Gercke/Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG