"Lokalpatriotismus": Fanhilfe Magdeburg verteidigt illegales FCM-Graffiti
Magdeburg - Es ist ein großer, weiß-blauer Schriftzug, der unerwünscht die frisch sanierte Wasserfall-Brücke verziert: "1. FC MAGDEBURG FÜR IMMER". Für solche Graffiti muss letztendlich der Steuerzahler aufkommen, doch die Fanhilfe Magdeburg verteidigt die Sprayer.
Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (61, parteilos) hat sich erst vergangene Woche über illegale Graffiti beschwert.
Auch ihr Herz schlage für den 1. FC Magdeburg (FCM), doch "Verbundenheit mit dem Fußball-Klub kann man aber auch anders als mit illegalen Schmierereien und Aufklebern ausdrücken".
Laut Oliver Wiebe von der Fanhilfe Magdeburg sei das jedoch nur ein "Ausdruck von Lokalpatriotismus", wie der Fan-Vertreter gegenüber dem MDR sagte.
FCM-Graffiti und Aufkleber seien Teil einer Subkultur - Fans machen gerne Selfies mit ihnen. Sie seien außerdem eine Folge des Erfolgs des FCM: "Wir sind im Osten wieder wer, und das kommt dann eben auch mit Graffiti oder Aufklebern zum Ausdruck", so Wiebe zum MDR.
Er verstehe auch nicht, warum der Schriftzug an der Wasserfall-Brücke als Sachbeschädigung eingestuft wird. Sie bleibe immerhin funktionstüchtig.
Das ist zwar richtig, doch das Gesetz ist sehr explizit, was das Besprühen von öffentlichen Gegenständen angeht. Erwischten Sprayern droht immerhin eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
Der Landeshauptstadt Magdeburg zufolge würde es über 20.000 Euro kosten, die Graffiti zu entfernen, die seit der Sanierung an der Brücke entstanden sind. Das Sprayen schade laut der Oberbürgermeisterin letztendlich der Allgemeinheit, weil die Beseitigung an öffentlichen Bauwerken beim Steuerzahler hängen bleibt.
Titelfoto: Landeshauptstadt Magdeburg, Janina Werner-Blaschke