Geschützte Bäume müssen für Wohngebiet weichen!
Magdeburg - Insgesamt 27 Bäume und angrenzendes Gehölz müssen für das Neubauprojekt im Stadtteil Hopfengarten im Süden Magdeburgs weichen. Ein Großteil davon steht eigentlich unter Schutz.
Noch ist das circa 1,2 Hektar große Areal ein Gartenparadies mit Obstbäumen. Äpfel, Walnüsse, Kirschen und Pflaumen wachsen zwischen den Straßen Leipziger Chaussee und Am Hopfengarten.
Im Oktober 2019 hat der Stadtrat allerdings entschieden, dass dort eine Baustelle für Reihen-, Doppel- und Einzelhäuser entstehen soll.
Für das neue Wohngebiet müssen 27 Bäume gefällt werden - 20 davon sind eigentlich durch die Baumschutzsatzung der Stadt Magdeburg geschützt, berichtet die Volksstimme.
Es handelt sich also um alte, dicke Bäume, die tagtäglich besonders viel Sauerstoff und Schatten für die Anwohner, Tiere und Insekten spenden.
In der Beschlussvorlage des Bebauungsplans der Stadt Magdeburg steht sogar, dass aufgrund der bisherigen Nutzung eine artenreiche Fauna zu vermuten sei - was die Umweltprüfung unumgänglich machte.
Daneben müssen alle Gehölze zur Straße hin entfernt werden, um den Fußweg zu verbreitern sowie die Zufahrt zur kommenden Baustelle zu ermöglichen. Auch das geht eigentlich gegen die Baumschutzsatzung.
Magdeburg: 39 neue Bäume als Kompensation
Wer alte Bäume fällt, muss neue anpflanzen - so wird es bei den meisten Bauprojekten gehandhabt. Auch Magdeburg zieht mit. Am Bürgersteig soll es künftig 17 Jungbäume geben, 22 weitere sind für die neuen Wohngrundstücke geplant.
Bei der Ratssitzung am 13. Juni soll endgültig über das Schicksal der Grünfläche entschieden werden.
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