Endlich ist es so weit: Neue Synagoge Magdeburg feierlich eröffnet

Magdeburg - Im Zentrum Magdeburgs ist eine neue Synagoge eröffnet worden - 85 Jahre nach der Zerstörung des alten jüdischen Gotteshauses.

Die Neue Synagoge Magdeburg öffnet am Sonntag erstmals ihre Türen.
Die Neue Synagoge Magdeburg öffnet am Sonntag erstmals ihre Türen.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

"Der Neubau der Synagoge steht für ein friedliches Miteinander und für Pluralismus", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (69, CDU) am Sonntag bei einem Festakt.

Jüdisches Leben werde wieder deutlich sichtbarer und erlebbar. "Wir werden als Landesregierung auch künftig jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt sichtbar machen, es fördern und schützen."

Der am Ende 7,6 Millionen Euro teure Bau ist Ergebnis jahrzehntelangen Engagements Magdeburger Bürgerinnen und Bürger, die Spenden für den Neubau sammelten. Ein Förderverein steuerte 500.000 Euro bei, die Synagogen-Gemeinde 300.000 Euro, die Stadt Magdeburg stellte das Grundstück zur Verfügung. Den größten Teil der Kosten für den Bau trug das Land Sachsen-Anhalt.

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Architekt Wolfgang Sattler bezeichnete die neue Synagoge als dezent und zurückhaltend. Trotz notwendiger Sicherheitsmaßnahmen sei in den Neubau ein Gefühl von Leichtigkeit, Offenheit und Licht eingebracht worden. An der Außenfassade findet sich auf Hebräisch der Spruch: "Denn mein Haus soll ein Gebetshaus für alle Völker genannt werden".

Die alte Magdeburger Synagoge wurde im Nationalsozialismus 1938 bei den Novemberpogromen von Bürgern der Stadt zerstört - wenig entfernt von dem heutigen Neubau.

Heute hat die Synagogen-Gemeinde Magdeburg eigenen Angaben zufolge rund 400 Mitglieder.

Originalmeldung von 6.55 Uhr, zuletzt aktualisiert um 14.10 Uhr.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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