"Elterntaxis" erhalten Hol- und Bringzonen in Neuer Neustadt
Magdeburg - In vielen Städten sind sogenannte "Elterntaxis" nicht gewünscht. In Magdeburg erhalten sie jetzt eine extra ausgewiesene Hol- und Bringzone.
Unter dem Begriff "Elterntaxi" versteht man das Hinfahren oder Abholen eines Kindes von der Schule mit dem Privatauto durch deren Eltern.
Vielerorts ist diese Art des Transportes verpönt. Schließlich fahren Schulbusse und Straßenbahnen, die Umwelt wird durch die Autos zusätzlich belastet und stellen vor der Schule ein Sicherheitsrisiko dar.
Um dem entgegenzuwirken, weist die Stadt Magdeburg zum heutigen Schulstart nach den Sommerferien besondere Haltezonen für Eltern aus. Betroffen ist davon bisher nur der Stadtteil Neue Neustadt.
Denn dort befinden sich unter anderem die St. Mechthild Grundschule und das Norbertusgymnasium.
Beide Schulen haben einen großen Einzugsbereich, weshalb einige der rund 1100 Kinder und Jugendlichen dort regelmäßig durch ihre Eltern hingefahren und abgeholt werden.
Weitere Schulstandorte könnten folgen
Ziel der Stadt ist es, das Verkehrsaufkommen direkt vor den Schulen zu reduzieren. Geplant ist deshalb das Aufstellen von Pollern und Fahrradständern. Diese sollen auch das zukünftig regelwidrige Parken auf dem Gehweg verhindern.
Damit Eltern trotzdem ihre Kinder zur Schule bringen können, werden in der Straße "Nachtweide" Hol- und Bringzonen als "Elternhaltestellen" ausgewiesen.
Zusätzlich wird jeweils in einem Bereich der Morgenstraße und der Heinrichstraße für eine Stunde vor Unterrichtsbeginn das Halten zum Ein- und Aussteigen sowie zum Be- und Entladen gestattet sein.
Die Anzahl der Kurzzeitparkplätze vor den Schulstandorten wird reduziert. Hier soll mehr Platz für die Kinder entstehen.
"Die ersten Hol- und Bringzonen für Fahrzeuge der Eltern sollen vor allem für eine bessere Situation an dem dortigen Schulstandort sorgen und die Qualität der Schulwegsicherung in Magdeburg optimieren", betont Oberbürgermeisterin Simone Borris (60, parteilos). "Gleichwohl wünsche ich mir, dass auch im neuen Schuljahr möglichst viele Eltern ihre Kinder zu Fuß zur Schule gehen lassen oder bei längeren Strecken öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Ziel ist es, den gefährlichen Halteverkehr vor Schulen einzudämmen!"
Ob dieses Vorhaben bei weiteren Schulen umgesetzt wird, soll in der AG Schulwegsicherung beraten werden, teilte Regina-Dolores Stieler-Hinz, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, mit.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa