Theater und Orchester in Sachsen-Anhalt werden finanziell unterstützt - aber nicht alle!

Magdeburg - Die Kultur soll sich in Sachsen-Anhalt bestmöglich entfalten. Dazu braucht es eine solide finanzielle Basis. Jetzt steht die Förderung für die kommenden fünf Jahre - allerdings nicht für alle Häuser.

In der Staatskanzlei Magdeburg wurden am Donnerstag die Theater- und Orchesterverträge für 2024 unterzeichnet.
In der Staatskanzlei Magdeburg wurden am Donnerstag die Theater- und Orchesterverträge für 2024 unterzeichnet.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die großen kommunalen Theater und Orchester haben wieder eine verlässliche finanzielle Basis für die kommenden fünf Jahre. Sachsen-Anhalt beteiligt sich in den Jahren 2024 bis 2028 mit rund 276 Millionen Euro an der Finanzierung der kommunalen Häuser.

Die entsprechenden Theater- und Orchesterverträge wurden am Donnerstagnachmittag in der Staatskanzlei Magdeburg unterzeichnet. Vertreterinnen und Vertreter aus den Städten und Landkreisen sowie der geförderten Gesellschaften, Intendanten und künstlerische Leiter waren dabei.

"Die neuen Verträge bieten Finanzierungssicherheit und Kontinuität, sie ermöglichen es den landesgeförderten Theatern und Orchestern ihre künstlerische Potenziale zu entwickeln und den Menschen attraktive Programme anzubieten", so Staats- und Kulturminister Rainer Robra (72, CDU).

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"Die neuen Verträge sind ein starkes kulturpolitisches Signal unseres Landes." Es gehe auch um gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten auf und hinter der Bühne sowie in den Verwaltungen. Das sei wichtig mit Blick auf den Fachkräftemangel in diesem Bereich. Die Kultur sei zudem ein wichtiger Faktor für den Tourismus.

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Eine stabile finanzielle Basis ermöglicht Planungssicherheit, sagte der Magdeburger Generalintendant.
Eine stabile finanzielle Basis ermöglicht Planungssicherheit, sagte der Magdeburger Generalintendant.  © Theater Magdeburg/Andreas Lander

Seit vielen Jahren fördert Sachsen-Anhalt die Häuser mit mehrjährigen Verträgen. Die jetzigen sehen eine höhere Grundförderung für alle vertragsgebundenen Theater und Orchester vor.

Der Magdeburger Generalintendant Julien Chavaz hob die Planungssicherheit hervor, die die Theaterverträge schaffen. "Theater braucht Zeit."

Der Bürgermeister der Stadt Halle, Egbert Geier (SPD), sagte für die Träger, die Theaterverträge seien ein Zeichen zugunsten der Kulturlandschaft im ganzen Land - und das in finanzpolitisch nicht einfachen Zeiten.

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Am Donnerstag wurden die Verträge für Halle und Magdeburg, das Theater Naumburg, das Harztheater sowie das Theater der Altmark unterzeichnet. Das Land fördert außerdem die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck und das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode. Die Verhandlungen für das Anhaltische Theater Dessau laufen laut Robra noch, er rechnet aber mit einem zeitnahen Abschluss des Vertrags. Der Minister betonte, alle Träger sollten strukturell gleich behandelt werden.

Ausgehandelt wurde ebenfalls ein Vertrag für das Theater Eisleben. Er wird aber vorerst nicht unterzeichnet, weil sich der Landkreis Mansfeld-Südharz als Träger in einer unklaren finanziellen Situation sieht. Der Landkreis hat inzwischen finanzielle Nothilfe beim Land Sachsen-Anhalt beantragt, über die entschieden werden muss.

Titelfoto: Bildmontage: Theater Magdeburg/Andreas Lander, Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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