"Die Welt anders denken" - was das Theater Magdeburg für nächste Spielzeit plant

Magdeburg - Das Theater Magdeburg freute sich am Mittwoch über die erfolgreichste Spielzeit aller Zeiten. Somit sind die Erwartungen für das kommende Jahr hoch.

Generalintendant Julien Chavaz blickte auf eine sehr erfolgreiche Spielzeit zurück.
Generalintendant Julien Chavaz blickte auf eine sehr erfolgreiche Spielzeit zurück.  © Theater Magdeburg/Nilz Boehme

"Ich bin begeistert und gerührt von unserem Publikumserfolg", gab Generalintendant Julien Chavaz bei einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt.

Dafür hat er auch jeden Grund! Die vergangene Spielzeit am Theater Magdeburg war erfolgreicher denn je. Allein im ersten Quartal von 2024 erwirtschaftete das Vierspartenhaus 754.132 Euro - im Vergleich: 2023 waren es lediglich 577.435 Euro!

Fast alle Premieren konnte das Theater im vergangenen Jahr ausverkauft spielen und auch das DomplatzOpenAir erfreut sich wieder größter Beliebtheit: Für die insgesamt 18 Vorstellungen von "Love Never Dies", das am 14. Juni Premiere feiert, gibt es kaum noch Karten.

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Verwaltungsdirektorin Bettina Pesch erklärte, dass inklusive Reservierungen bereits eine Auslastung von 99 Prozent zu verzeichnen ist. "Das ist der Hit", lachte sie bei der Konferenz.

Große Freude am Theater Magdeburg: Riesen-Auslastung, so viele Besucher wie noch nie!

Das Theater bekommt Zuwachs! Fünf neue Darsteller stoßen zum Schauspielensemble - darunter Nora Buzalka (2.v.l.), bereits jetzt in "Hojotoho! Hojotoho! Heiaha!" zu sehen.
Das Theater bekommt Zuwachs! Fünf neue Darsteller stoßen zum Schauspielensemble - darunter Nora Buzalka (2.v.l.), bereits jetzt in "Hojotoho! Hojotoho! Heiaha!" zu sehen.  © Theater Magdeburg/Kerstin Schomburg

Neben ambitiösen 29 Premieren in den Sparten Oper, Ballett und Schauspiel hat das Theater auch weitere Sonderprojekte geplant. Dazu gehört erstmals das Musiktheater-Festival "eXoplanet", das vom 9. bis 11. Mai 2025 stattfindet wird. In diesem Rahmen werden die Opern "Salome" von Gerald Barry und "Penelope" von Sarah Kirkland Snider gezeigt.

Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, soll der Ausbau einer Turnhalle in der Brandenburger Straße als Probenräume für die Magdeburger Philharmonie weiter vorangetrieben werden. Auch wolle sich laut Pesch das Theater noch mehr für Nachhaltigkeit einsetzen.

Chavaz gab bekannt, dass mit der kommenden Spielzeit eine Sopranistin in das Musiktheater- und fünf Darsteller ins Schauspiel-Ensemble aufgenommen werden - darunter Nora Buzalka, die bereits in "Hojotoho! Hojotoho! Heiaha!" zu sehen war.

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Mit Ende der kommenden Spielzeit wird sich allerdings Generalmusikdirektorin Anna Skryleva verabschieden. Für ihren Posten wird bereits ein Nachfolger gesucht.

Theater stellt ambitiöses Programm vor - Chavaz: "Die Welt anders denken"

Schauspieldirektor Bastian Lomsché (M.) nannte "Hoffnung" als Stichwort für die kommende Spielzeit.
Schauspieldirektor Bastian Lomsché (M.) nannte "Hoffnung" als Stichwort für die kommende Spielzeit.  © Lena Schubert

"Was wäre, wenn das Theater der direkteste Weg wäre, ein bisschen Ordnung in diese unglaubliche Konstruktion, die die Welt ist, zu bringen?" überlegte Julien Chavaz für die Stücke der kommenden Spielzeit.

Generell sollen mit dem breit gefächerten Programm Gesellschaftssysteme, vermeintliche Gewissheiten, individuelle Überzeugungen und Biografien gekippt und hinterfragt werden, so der gebürtige Schweizer.

Schauspieldirektor Bastian Lomsché erklärte, dass es auch dieses Jahr kein konkretes Motto gebe, viele der Schauspiele aber unter dem Stichwort "Hoffnung" stehen würden.

Nach dem Mega-Erfolg der vergangenen Spielzeit gibt es große Schuhe zu füllen - dafür legte das Theater mit dem neuen Programm einen spannenden Mix aus namhaften Highlights und kleineren, unbekannteren Stücken vor.

"Die Welt anders zu denken, sie lustiger, poetischer, aber auch manchmal einfacher zu machen - das Theater ist all das", sagte Chavaz abschließend.

Titelfoto: Theater Magdeburg/Nilz Boehme

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