War eine Sicherheitslücke vor dem Anschlag bekannt? E-Mail des Veranstalters soll das belegen!

Magdeburg - Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt soll es jetzt Informationen zu einer E-Mail geben, die bereits drei Wochen zuvor auf Sicherheitslücken hingewiesen haben soll.

Der Veranstalter soll die Polizei auf eine mögliche Sicherheitslücke hingewiesen haben.
Der Veranstalter soll die Polizei auf eine mögliche Sicherheitslücke hingewiesen haben.  © Christoph Soeder/dpa

Mehr als eine Woche nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg soll nun nach Angaben der Volksstimme eine E-Mail des Veranstalters vom 29. November belegen, dass Polizeiwagen, die im Sicherheitskonzept der Weihnachtsmärkte GmbH als mobile Sperren vorgesehen waren, nicht an den vorgesehenen Positionen standen.

In der E-Mail soll vor allem die Rettungsgasse der "Nordischen Meile" thematisiert werden, welche vom Attentäter Taleb A. (50) am 20. Dezember 2024 als Ausgang nach seiner Todesfahrt genutzt wurde.

"Im Bereich der Hartstraße stehen die Fahrzeuge teilweise immer wieder an der falschen Position", hieß es in der Mail des Veranstalters.

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Eine Antwort auf das Schreiben soll es laut Volksstimme-Information von der Polizei nicht gegeben haben.

Stand ein Polizeiwagen an der falschen Stelle?

Eine "mobile Sperre" der Polizei soll meterweit von einer Sicherheitslücke entfernt gestanden haben.
Eine "mobile Sperre" der Polizei soll meterweit von einer Sicherheitslücke entfernt gestanden haben.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Im Vorfeld des Weihnachtsmarktes soll die Polizei nach Absprachen mit der Stadt ein eigenes Einsatzkonzept mit Positionen der "mobilen Sperren" in Form von Rasterplänen an die Stadt Magdeburg übermittelt haben.

In den Plänen sollen vier für Anschläge "anfällige" Zugänge, welche als Flucht- und Rettungswege jedoch freigehalten werden mussten, mit einem grünen Punkt gekennzeichnet sein.

Einer der Punkte befindet sich an der Stelle, die der Täter Taleb A. als Zufahrt für seine grausame Tat nutzte. Fünf Menschen verloren bei dem Anschlag ihr Leben, 235 wurden verletzt.

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Zeugenaussagen zufolge soll sich an dem Tatabend kein Polizeiwagen an dem Zugang befunden haben. Die zuständige Streife soll sich jedoch auf einem Taxi-Halteplatz etwa 15 Meter entfernt befunden haben.

Aus Kreisen der Veranstalter soll der Wagen vor dem Vorfall häufiger zu weit entfernt gestanden haben. Bislang hat sich die Polizei zu den Vorwürfen nicht geäußert.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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