Schlechtes Sicherheits-Konzept? OB Borris weist Vorwürfe nach Anschlag zurück!
Magdeburg - Wie konnte es zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg kommen? Oberbürgermeisterin Simone Borris (62, parteilos) weist Kritik am Sicherheitskonzept zurück.
![Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (62, parteilos) weist Kritik an dem Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes zurück.](https://media.tag24.de/951x634/d/g/dgbhbeyqu6ib7d1hbs5mdxe6qiecwbe4.jpg)
Nach Vorlage durch den Veranstalter beim Ordnungsamt sei das Konzept auch an Polizei und Feuerwehr weitergegeben worden, sagte Borris im Innenausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt.
Der Zufahrtsschutzexperte Christian Schneider hatte von Fehlern bei der Vorbereitung des Weihnachtsmarktes gesprochen. Im Sicherheitskonzept werde zwar mehrfach auf die Gefahr von Überfahrtaten hingewiesen, so Schneider. Es werde aber nicht beschrieben, wie dieser Bedrohung begegnet werde.
Borris sagte, weder der Veranstalter noch die kommunalen Sicherheitsbehörden hätten Zugang zu Informationsquellen gehabt, aus denen eine konkrete Gefahr hervorgegangen wäre. Dafür sei man auf die Einschätzungen der Polizei angewiesen.
Im Rahmen der Stellungnahme zum Sicherheitskonzept habe man aber keine Hinweise bekommen auf eine erhöhte Anschlagswahrscheinlichkeit mit Kraftfahrzeugen, sagte die Oberbürgermeisterin.
Borris verteidigt Weihnachtsmarkt-Konzept: Sicherheitsmaßnahmen waren "angemessen und geeignet"
![Trotz Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt habe es ein "angemessenes" Sicherheitskonzept gegeben.](https://media.tag24.de/951x634/1/j/1j73j6betgslgwc7tkfgwg84qnt6wu7h.jpg)
"Auch eine Anpassung oder Verschärfung des Sicherheitskonzepts im Hinblick auf Zufahrtsbeschränkung erfolgte nicht." Deshalb seien sowohl der Veranstalter als auch das Ordnungsamt davon ausgegangen, dass die Maßnahmen "angemessen und geeignet sind".
Borris sagte weiter, seit dem Jahr 2017 sei klar, dass eine breite Zufahrt offen bleiben müsse. "Das Konzept ist auch einmal ins Landesverwaltungsamt geschickt worden." Von Fachaufsicht seien keinerlei Bedenken geäußert worden, so Borris.
In Magdeburg hatte im Dezember ein Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto auf dem Weihnachtsmarkt sechs Menschen getötet und knapp 300 verletzt.
Der Täter war an einem breiten Gehweg zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurchgefahren.
Titelfoto: Bildmontage: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa