Attentäter von Magdeburg: Behörden befassten sich 110 Mal mit Taleb A.

Von Basil Wegener

Berlin/Magdeburg - Knapp vier Wochen nach der Todesfahrt von Magdeburg wird immer klarer, wie kontinuierlich Deutschlands Sicherheitsbehörden über Jahre mit dem späteren Attentäter befasst waren.

Attentäter Taleb A. (50) fuhr kurz vor Weihnachten mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt und töte sechs Menschen.
Attentäter Taleb A. (50) fuhr kurz vor Weihnachten mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt und töte sechs Menschen.  © Saale Grill Bernburg/dpa

Auf 16 klein bedruckten Seiten listet eine Chronologie ("Stand: 13. Januar 2025, 18 Uhr") insgesamt 110 Vorfälle auf.

Der Bericht stammt vom Bundesinnenministerium und beruht auf Daten, die Bundesbehörden und -länder dem Bundeskriminalamt (BKA) übermittelt hatten.

Die akribische Feinarbeit ist ausdrücklich eingestuft als "Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch" und liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin vor.

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Der "Spiegel" berichtete zuerst in seiner Online-Ausgabe darüber.

Behörden öfter mit Taleb A. befasst als bisher bekannt

Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD) sichert eine genaue Aufklärung des Anschlags zu!
Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD) sichert eine genaue Aufklärung des Anschlags zu!  © Kay Nietfeld/dpa

Der Bericht zeigt, dass die Zahl der mitgeteilten Behörden-Vorgänge rund um Taleb A. (50) vor dessen Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt deutlich höher liegt als bislang bekannt.

Von 80 Vorfällen war nach der bisher letzten Sitzung des Innenausschusses des Bundestags Ende Dezember die Rede. Jetzt sind es 30 mehr.

Aufklärung erwarten die Fraktionen aller im Bundestag vertretenen Parteien von Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD) und den Behördenspitzen. Faeser ist am Donnerstagmittag erneut in das Gremium gekommen.

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Auch BND-Chef Bruno Kahl (62, CDU), Verfassungsschutz-Vizepräsident Sinan Selen (53) und BKA-Präsident Holger Münch (63) sowie andere Behördenvertreterinnen und -vertreter stehen den Ausschussmitgliedern hinter verschlossenen Türen zur Verfügung.

Statements der Abgeordneten und von Faeser wurden für den Nachmittag erwartet. Nach der Dezember-Sitzung des Gremiums zu dem Terrorakt hatte Faeser angekündigt: "Alle Hintergründe müssen gründlich ermittelt werden. Hier wird jeder Stein umgedreht."

Der Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt ist auch in Magdeburg selbst im Fokus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69, SPD) will bei einem Besuch am Nachmittag unter anderem einen Kranz niederlegen und auch mit Hilfs- und Einsatzkräften ins Gespräch kommen.

Titelfoto: Saale Grill Bernburg/dpa

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