Magdeburg - Das Drama um gerettete Schafe in Magdeburg nimmt neue Ausmaße an! Nachdem die verwahrlosten Tiere Anfang Januar sichergestellt wurden, gibt es jetzt eine Anzeige gegen das zuständige Veterinäramt.

Wie MDR Sachsen-Anhalt erfuhr, sollen drei Frauen, die an der Versorgung der Tiere beteiligt waren, das Amt angezeigt haben.

Sie behaupten, dass die Schafe vom Veterinäramt nicht ausreichend Futter und Wasser bekämen. Das Amt habe nach mehreren Hinweisen nicht reagiert, woraufhin die drei Anzeige stellten.

Am gestrigen Mittwoch kam es dann zu einem Polizeieinsatz, um den Vorwürfen nachzugehen. Dabei kamen externe Tierärzte zum Einsatz, die bestätigten, dass die Schafe ausreichend versorgt seien und die Anzeige somit entkräftet sei. Bei sechs Tieren wurde allerdings eine Krankheit festgestellt.

Der Sozialbeigeordnete der Stadt, Ingo Gottschalk, verteidigt das Amt. Die Versorger kämen aufgrund der Ausnahmesituation an ihre Grenzen, es werde weiterhin nach Unterstützung gesucht.

Seitdem die Herde Anfang Januar in die Obhut des Veterinäramts kam, verstarben laut MDR-Informationen 18 Tiere - 15 Schafe mussten von ihrem Leid erlöst werden, zwei starben altersbedingt, ein Lämmchen wurde tot geboren.

Rückblick: Kurz nach dem Jahreswechsel wurden in der Berliner Chaussee auf einem Grundstück Hunderte verwahrloste und tote Tiere entdeckt. Mindestens 400 Schafe sowie über ein Dutzend Hunde wurden von der Polizei und dem Veterinäramt gerettet.

Die Ermittlungen gegen die 62-jährige Halterin aus Gommern (Sachsen-Anhalt) laufen weiterhin auf Hochtouren. Inzwischen konnte aufgedeckt werden, dass gegen sie ein Tierhalteverbot vorlag.

Zuletzt gab es aber auch einen Lichtblick im Schaf-Drama: In der Obhut der Stadt sind bereits zahlreiche Lämmchen auf die Welt gekommen, die Tiere erholen sich langsam.