Von Christopher Kissmann
Magdeburg - Mitglieder des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum Anschlag in Magdeburg wollen zügig Einsicht in relevante Akten nehmen.
"Ich denke, wir werden am Donnerstag schon einen ersten Beschluss fassen", sagte der SPD-Abgeordnete Rüdiger Erben.
Man wolle nicht nur Akten aus Sachsen-Anhalt anfordern, sondern auch vom Bund und aus anderen Bundesländern, in denen der Täter zuvor gelebt habe, so Erben.
Kurz vor Weihnachten hatte in Magdeburg ein Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto auf dem Weihnachtsmarkt sechs Menschen getötet und knapp 300 verletzt.
Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss eingesetzt.
Die konstituierende Sitzung ist am Donnerstag.
Taleb A. bedrohte Ärztekammer in Mecklenburg-Vorpommern
Der Grünen-Politiker Sebastian Striegel sagte, neben Akten des Bundes sollten unter anderem Akten aus Mecklenburg-Vorpommern angefordert werden.
Der Täter Taleb A. lebte von 2011 bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern und absolvierte in Stralsund einen Teil seiner Facharzt-Ausbildung.
In einem Streit um die Anerkennung von Prüfungsleistungen soll er gegenüber Vertretern der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern mit einer Tat gedroht haben, die internationale Beachtung bekommen werde.
Er wurde damals zu einer Geldstrafe verurteilt.