Das sind die 14 gefährlichsten Tiere in Deutschland

Anders als in Australien oder in den Tropen brauchen wir uns hierzulande wenig Sorgen zu machen, bei einem Aufenthalt in der Natur durch ein Tier angegriffen und gefährlich verletzt zu werden. Dennoch gibt es einige Arten, die man besser nicht unterschätzen sollte. TAG24 stellt 14 der gefährlichsten Tiere Deutschlands vor.

Mehr spannende Spitzenreiter findest Du im Themenbereich Tierrekorde.

Die Zecke gilt als das gefährlichste Tier Deutschlands

Die Zecke ist Überträger gefährlicher Krankheiten.
Die Zecke ist Überträger gefährlicher Krankheiten.  © kpixmining/123rf

Die Zecke ist in Deutschland mittlerweile bekannt und gefürchtet. Das Spinnentier selbst ist nicht giftig, doch es überträgt häufig Krankheiten wie Borreliose und FSME.

Einige Regionen, besonders im Süden Deutschlands, sind stärker betroffen. Hier wird empfohlen, sich durch regelmäßige Impfungen gegen FSME zu schützen.

Hat sich eine Zecke an der Haut festgebissen, sollte sie vorsichtig mit einer Pinzette oder speziellen Zeckenzange entfernt werden.

Wichtig ist, die Zecke nicht zu quetschen, um keine zusätzlichen Krankheitserreger in die Haut zu übertragen.

Ein Zeckenbiss kann gefährlich werden, wenn sich die Bissstelle nach einigen Tagen rötet, schmerzt oder anschwillt. Insbesondere wenn sich ein roter Ring um die Bissstelle bildet (Wanderröte), sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Auch bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen nach einem Zeckenbiss ist medizinischer Rat dringend erforderlich.

Die Stechmücke

Die Mücke sticht in den Arm und ihr Bauch füllt sich mit Blut
Die Mücke sticht in den Arm und ihr Bauch füllt sich mit Blut  © gelmold/123rf

Die Mücke ist das gefährlichste Tier der Welt und wird in Deutschland zunehmend zum Problem, besonders durch den Klimawandel und die Globalisierung, die die Ausbreitung exotischer Mückenarten fördern. Diese Insekten können gefährliche Krankheiten wie das West-Nil-Virus, das Sindbis-Virus und möglicherweise auch das Chikungunya- und Dengue-Virus übertragen.

Besonders betroffen sind Regionen mit vielen Gewässern und warmem Klima. Um sich vor Mückenstichen zu schützen, sollte man lange Kleidung tragen, Insektenschutzmittel verwenden und Fliegengitter anbringen. Stehendes Wasser in der Umgebung sollte vermieden werden, da es als Brutstätte dient.

Hier erfährst Du, was Du tun musst um Mücken zu vertreiben.

Bei ungewöhnlichen Symptomen nach einem Mückenstich, wie hohem Fieber oder Hautausschlag, ist ein Arztbesuch ratsam. Mücken mögen auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch sie stellen eine zunehmende Gesundheitsgefahr dar.

Das Petermännchen

Der Fisch fühlt sich besonders im seichten Wasser wohl.
Der Fisch fühlt sich besonders im seichten Wasser wohl.  © wrangel/123RF

Obwohl es der breiten Masse nur wenig bekannt ist, zählt das Petermännchen zu den gefährlichsten Gifttieren Europas. Der 15 bis 20 cm lange Fisch ist vor allem in der Nord- und Ostsee zu finden. Hier ist er bekannt dafür, sich tagsüber im Schlamm in Strandnähe einzugraben.

Tritt nun ein Badegast versehentlich auf das gut getarnte Tier, kommt es zum Stich mit dem Flossenstachel. Das darin enthaltene Gift ist zwar nicht tödlich, allerdings sorgt es für starke und schmerzhafte Schwellungen, die lange anhalten.

Wer allergisch reagiert, muss bei einem Stich durch das Petermännchen auch mit Kopfschmerzen, Fieber und Erbrechen rechnen. Nur in den seltensten Fällen kommt es zu einem allergischen Schock, der tödlich enden kann.

Nach dem Stich ist es wichtig, den Stachel umgehend zu entfernen und die Wunde mit ca. 50 Grad heißem Wasser zu behandeln. Durch die Hitze werden die Proteine im Gift zerstört und die Schmerzen lassen schneller nach. Ein Besuch beim Arzt ist dennoch unbedingt zu empfehlen.

In Deutschland werden jedes Jahr zwischen 30 und 40 Menschen vom Petermännchen gestochen.

Aspisviper und Kreuzotter

Kreuzottern und Aspisvipern sind zwar gefährlich, aber selten anzutreffen.
Kreuzottern und Aspisvipern sind zwar gefährlich, aber selten anzutreffen.  © dpa/Sammer

In Deutschland gibt es eigentlich nur zwei Schlangenarten, die wirklich gefährlich werden können: die Kreuzotter und die Aspisviper. Beide sind jedoch sehr scheu, sodass man ihnen nur selten begegnen wird.

Das Gift dieser Schlangen ist nicht tödlich, kann nach einem Biss aber einige Beschwerden verursachen. Bei einem Biss durch eine Aspisviper schwillt die Wunde an und es kann zu Herzbeschwerden und Atemnot kommen.

Das Gift der Kreuzotter ist etwas stärker und kann die Nerven angreifen und das Blut zersetzen, doch auch hier ist es nicht ausreichend, um einen Menschen zu töten. Dennoch gehört die Kreuzotter zur giftigsten Schlange in Deutschland und es sollte nach einem Biss in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.

Beide Vipern sind nicht sehr angriffslustig und beißen nur, wenn sie sich durch Mensch oder Tier bedroht fühlen. Werden die Tiere in Ruhe gelassen, geht von ihnen nahezu keine Gefahr aus.

Der Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner kann durch seine Brennhaare erhebliche Hautirritationen und Atembeschwerden auslösen.
Der Eichenprozessionsspinner kann durch seine Brennhaare erhebliche Hautirritationen und Atembeschwerden auslösen.  © dpa/ZB/Patrick Pleul

Der Eichenprozessionsspinner ist eine unscheinbare Raupe, die in den Sommermonaten auf Eichenbäumen zu finden ist.

Was die Raupe zum Problem macht, sind ihre Brennhaare. Diese enthalten ein Gift, das zu sehr starken Hautirritationen führen kann.

Die Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut beim Atmen ein. Hier führen sie zu Atemnot und verursachen Hautentzündungen und Quaddeln ,die an viele kleine Insektenstiche erinnern.

Dabei muss man noch nicht einmal direkt mit der Raupe in Kontakt kommen. Die Härchen lösen sich leicht von der Raupe und können über weite Strecken mit dem Wind davongetragen werden.

Vielerorts werden darum die Eichenprozessionsspinner professionell von den Bäumen entfernt.

Wespen, Hornissen und Bienen

Wirklich gefährlich werden Wespen bei einem allergischen Schock.
Wirklich gefährlich werden Wespen bei einem allergischen Schock.  © dpa/Julian Stratenschulte

Vermutlich jeder wurde schon einmal von einer Wespe gestochen. Zwar ist der Stich schmerzhaft, aber weitgehend ungefährlich.

Zumindest sofern man nicht einem allergischen Schock unterliegt.

Dieser führt dazu, dass pro Jahr mehr als 20 Menschen durch einen Wespen- oder Bienenstich sterben.

Hornissen sind oft noch gefürchteter. Die Angst ist jedoch weitgehend unbegründet. Hornissen produzieren die gleiche Menge Gift wie Wespen. Einzig durch den größeren Stachel tut der Stich am Ende auch mehr weh.

Die Feuerqualle

Feuerquallen sorgen bei Berührung für brennende Schmerzen auf der Haut.
Feuerquallen sorgen bei Berührung für brennende Schmerzen auf der Haut.  © dpa/ZB/Thomas Müller

Wer seine freie Zeit oder den Urlaub gerne an der Ost- oder Nordsee verbringt, wird mit Feuerquallen bereits bestens vertraut sein.

Besonders gefährlich sind hierbei die Blaue Nesselqualle, die gelbe Haarqualle und die Kompassqualle.

Durch Strömungen und Wind werden die Quallenschwärme oft in die Nähe des Strandes getrieben. Badende, die in Kontakt mit den Nesseln kommen, leiden im Anschluss unter einem brennenden Schmerz auf der Haut.

Kam es zur Berührung mit den Nesseln, sollten jene, die noch auf der Haut kleben, sofort entfernt werden. Dafür eignet sich am besten eine Plastik- oder Bankkarte, mit der sich die Nesseln abschaben lassen. Von der Reinigung mit Süßwasser ist hingegen abzuraten.

Auch spezielle Gels und Salben können dabei helfen, die Hautirritation zu lindern.

Ammen-Dornfinger und Gartenkreuzspinne

Ammen-Dornfinger sind nicht tödlich – ihr Biss tut aber trotzdem weh.
Ammen-Dornfinger sind nicht tödlich – ihr Biss tut aber trotzdem weh.  © dpa/Patrick Pleul

Bei der Ammen-Dornfingerspinne handelt es sich um eine eingewanderte Spinnenarm, die vor allem in Süddeutschland sowie um Berlin und Brandenburg vermehrt vorkommt.

Wird man von einer solchen Spinne gebissen, spürt man meist einen brennen Schmerz rund um die Bissstelle, der sich über die Zeit allmählich in der gesamten Gliedmaße ausbreitet. auch kann es zu Kreislaufstörungen, Schwindel und Übelkeit bei der betroffenen Person kommen. Lebensgefährlich ist das Gift jedoch nicht.

Die Kreuzspinne ist etwas kleiner. Auch ihr Biss ist zwar unangenehm, bleibt aber - sofern keine Allergie vorliegt – ebenfalls ohne langfristige Folgen.

Der Biss durch eine Kreuzspinne ist in etwa mit einem Wespenstich vergleichbar.

Wichtig: Die Zecke sollte beim Entfernen nicht gequetscht werden, um keine zusätzlichen Krankheitserreger in die Haut zu übertragen. Spätestens wenn die Bissstelle sich rötet, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Der Wels

Der Wels ist die meiste Zeit harmlos – es sei denn, man kommt seinem Nest zu nahe.
Der Wels ist die meiste Zeit harmlos – es sei denn, man kommt seinem Nest zu nahe.  © Unsplash/Milos Prelevic

Ist man auf der Suche nach den gefährlichsten Tieren Deutschlands, so kann auch der Wels nicht ungenannt bleiben.

Denn der größte Süßwasserfisch Europas attackiert gelegentlich auch Menschen. Bei einem Kampfgewicht von häufig mehr als 100 kg ist dieser dabei nicht ganz ungefährlich.

Allerdings kommt es häufig nur dann zum Angriff, wenn man dem Nest des Welses samt Eiern zu nahe kommt.

Doch keine Sorge: In der Regel kommt es nur selten zu ernsthaften Verletzungen. Wenn überhaupt kommt es zu kleinen Wunden, die keine weiteren ernsthaften Folgen für den Badenden haben.

Der Feuersalamander

Feuersalamander sind schön anzusehen, aber sollten nicht angefasst werden.
Feuersalamander sind schön anzusehen, aber sollten nicht angefasst werden.  © dpa/Martin Gerten

Der Feuersalamander ist insofern für Menschen ungefährlich, solange man sich von dem kleinen Lurch fern hält und ihn nicht berührt.

Wer hingegen meint, den hübschen schwarz-gelben Salamander in die Hand nehmen zu müssen, sollte anschließend mit Symptomen wie Atembeschwerden, Übelkeit oder sogar Erbrechen rechnen.

Der Feuersalamander produziert nämlich ein giftiges Hautsekret, das bei Kontakt zu gesundheitlichen Auswirkungen führen kann.

Hunde- und Katzenbesitzer sollten wissen, dass dieses Sekret bei den Haustieren zur Genickstarre, einer Maulsperre und auch starkem Speichelfluss führen kann. In diesem Fall ist dringend ein Tierarzt aufzusuchen.

Zwischenfälle mit anderen Tieren

In der Regel geht von Rindern, Wildschweinen und anderen Tieren keine Gefahr aus - sofern man den Tieren mit Vorsicht begegnet.
In der Regel geht von Rindern, Wildschweinen und anderen Tieren keine Gefahr aus - sofern man den Tieren mit Vorsicht begegnet.  © dpa/Uwe Anspach

Last but not least sind da die jährlichen Einzelfälle mit Tieren, die eher weniger für ihre Angriffslust bekannt sind.

So kommt es jedes Jahr zu Unfällen mit Rindern (z. B. beim Wandern auf Almwiesen), mit Wildschweinen und auch Hirschen.

Allerdings greifen diese Tiere häufig nur dann an, wenn Jungtiere im Spiel sind, die sie schützen wollen. Oder aber man ist den Tieren so sehr auf die Pelle gerückt, sodass diese sich in die Enge getrieben fühlen.

Wanderer sollten sich in der Natur an die ausgewiesenen Wege halten, und Wildtieren - wenn möglich - bei Sichtkontakt aus dem Weg gehen.

Wer ein verletztes Tier sieht, das sich ebenfalls sehr aggressiv verhalten kann, sollte hingegen umgehend die Polizei informieren. Von diesen Tieren geht nämlich in der Tat eine sehr große Gefahr aus.

In Deutschland gibt es nur wenige Tiere, die für den Menschen wirklich lebensgefährlich werden können.
In Deutschland gibt es nur wenige Tiere, die für den Menschen wirklich lebensgefährlich werden können.  © Unsplash/freestocks.org

Im Vergleich zu anderen Ländern sind die gefährlichsten Tiere in Deutschland harmlos, was die Qualität des Giftes oder der Aggressivität der Tiere angeht. Ein respektvoller und vorsichtiger Umgang mit den Tieren sollte aber so oder so stets geboten sein.

Titelfoto: wrangel/123RF

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