Züge, so weit das Auge reicht: Das hat es mit dem riesigen Leipziger "Bahn-Friedhof" auf sich!

Leipzig - Wer mal durch Zufall einen Blick auf die Bahngleise im Leipziger Stadtteil Engelsdorf geworfen hat, dürfte wohl stutzig geworden sein: Dort stehen Dutzende Züge dicht aneinander gedrängt und sammeln Staub. TAG24 hat bei der Deutschen Bahn nachgehakt, was es mit dem riesigen Freiluftparkplatz auf sich hat.

So viele ausrangierte Züge werden in Leipzig-Engelsdorf geparkt.
So viele ausrangierte Züge werden in Leipzig-Engelsdorf geparkt.  © Lutz Brose

Bei dem 26 Gleise umfassenden Bereich handelt es sich tatsächlich um ein Gebrauchtzug-Lager, wie TAG24 von einer DB-Sprecherin erfuhr. Hier warten die ausgedienten Fahrzeuge auf Käufer aus aller Welt, die den Loks ein Schienen-Comeback ermöglichen wollen.

So konnten seit der Gründung von "DB Gebrauchtzug" im Jahr 2014 bereits über 1500 Züge an den Mann gebracht werden. Bei den Käufern handelt es sich meistens um andere Verkehrsunternehmen.

Laut der Sprecherin sei "jede unbeschränkt geschäftsfähige natürliche oder juristische Person, die in Ausübung ihrer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit handelt" erwerbsfähig.

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Um unrechtmäßigen Käufern das Leben schwer zu machen, müssen sich die interessierten Unternehmen auf der Gebrauchtzug-Website registrieren und ihre Legitimität nachweisen. Privatpersonen haben somit leider keine Möglichkeit, eine Lok zu erwerben - aus haftungstechnischen Gründen, so die Sprecherin.

An Privatpersonen werden die Bahnen aber nicht verkauft.
An Privatpersonen werden die Bahnen aber nicht verkauft.  © Lutz Brose

Privatpersonen haben beim Kauf keine Chance

Wer ein Auge auf einen einfachen einstöckigen Personenwagen geworfen hat, muss in der Regel einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag in die Hand nehmen. Aber: "Die konkreten Preise werden individuell ausgehandelt." Bei der Abnahme mehrerer Fahrzeuge auf einmal seien etwa Vorteile denkbar.

Übernommen werden die erworbenen Fahrzeuge (eine Übersicht der aktuell vorhandenen Exemplare findet man auf der Gebrauchtzug-Website) dann direkt auf den Abstellgleisen, für die Überführung oder Verschiffung könne man aber Vermittlungshilfe von DB erhalten. Auf Verladungen auf Lastwagen verzichte man meist aufgrund der hohen Kosten.

Das heutige Abstellgleis wurde vor mehr als 100 Jahren als Rangierbahnhof konzipiert. Doch seit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung schlief das Projekt langsam aber sicher ein.

Titelfoto: Lutz Brose

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