Leipzigs Zoo-Direktor: "Dort werden wir mit Sicherheit noch mal Geld reinstecken müssen"
Leipzig - Der Klimawandel, die Zerstörung der Natur und das Sterben bedrohter Arten sind Krisen, die uns im 21. Jahrhundert in Atem halten. Zoos weltweit versuchen sich diesen Problemen entgegenzustellen und durch Forschung, Artenschutz und Bildung einen Beitrag zu leisten. So auch der Zoo Leipzig, der mit dem Format "Ausgeartet" über dessen Artenschutzarbeit aufklärt.
Sowohl in Deutschland, als auch weltweit setzt sich der Zoo Leipzig im Zuge seiner Artenschutz-Strategie für das Leben bedrohter Arten ein.
Projekte, wie das "Entdeckerhaus Arche" im historischen Raubtierhaus, sollen über die Arbeit des Zoos und besonders über dessen Dringlichkeit informieren.
Ein solches Projekt ist auch die Artenschutzreihe "Ausgeartet". Hier zeigt der Zoo unter anderem spannende Einblicke in die Arbeit mit hoch bedrohten Primaten in Vietnam.
Gemeinsam mit Leipzigs Artenschutz-Beauftragten Michael Meyerhoff findet man sich 120 Kilometer westlich von Hanoi im Norden Vietnams im Cuc Phuong Nationalpark wieder.
Seit 2013 unterstützt der Zoo als alleiniger Träger hier das "Endangered Primate Rescue Center", kurz EPRC.
Ein Gespräch über die Herausforderungen des EPRC
Etwa 180 Primaten leben in dem Naturschutzgebiet, wo sie von circa 30 Tierpflegern betreut werden.
Eine dieser Pflegerinnen ist Elke Schwierz.
Schon vor vielen Jahren hat sie im EPRC und Vietnam ihre Wahlheimat gefunden.
In der neuesten Folge von "Ausgeartet" verrät sie, vor welchen Herausforderungen das Artenschutzprojekt steht und was es für deren Bewältigung benötigt.
Mit von der Partie sind Artenschutz-Beauftragter Michael Meyerhoff und Professor Jörg Junhold, Direktor des Zoos.
Erfolgreiche Arbeit verdient ein offenes Ohr
"Wir haben ja über die letzten Jahre gezeigt, dass wir wirklich erfolgreich Nachzucht bei so gut wie allen unseren Arten haben", erklärt Schwierz.
Um besonders die Auswilderung der Tiere zu vereinfachen, wünscht sie sich mehr Platz, sodass die Affen ungestört groß werden können.
Auch hinsichtlich der Forschung und der Tiermedizin müssten sie sich im EPRC weiterentwickeln. Das brauche vor allem Personal.
Direktor Jörg Junhold scheint für die Wünsche der Pflegerin offen zu sein.
"Tiermedizin ist mir sehr bewusst. Dort werden wir mit Sicherheit nochmal Geld reinstecken müssen und möglicherweise brauchen wir auch einen Neubau. Veterinär und Quarantäne habe ich schon auf dem Schirm. Das war glaube ich auch etwas, was wir auf der Prioritätenliste weit nach oben setzen wollten", heißt seine Antwort.
Wie es mit dem EPRC in Vietnam weitergeht und vieles mehr über das Projekt und dessen Bewohner erfahrt ihr bei "Ausgeartet" auf der Seite des Zoos.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Hendrik Schmidt, Zoologische Gesellschaft Frankfurt