Nach heftiger Kritik: Zoo Leipzig rudert in Debatte um beliebten Tierpfleger Jörg Gräser zurück

Leipzig - Die Kritik an der überraschenden Versetzung von Tierpfleger Jörg Gräser (54) nimmt kein Ende. Nachdem der Zoo Leipzig es am Wochenende zunächst mit härteren Tönen versucht hatte, folgte bereits am Montag das nächste Statement.

Über Jahre hat sich Jörg Gräser (54) liebevoll um seine Schützlinge wie Erdmännchen, Hyänen und Löwen gekümmert. Dass er nun überraschend in einen neuen Bereich versetzt wurde, sorgt bei vielen Zoo-Fans für Unverständnis.
Über Jahre hat sich Jörg Gräser (54) liebevoll um seine Schützlinge wie Erdmännchen, Hyänen und Löwen gekümmert. Dass er nun überraschend in einen neuen Bereich versetzt wurde, sorgt bei vielen Zoo-Fans für Unverständnis.  © Waltraud Grubitzsch/ZB

"Wir bedauern die Entwicklung und wissen, dass Jörg Gräser ein absoluter Sympathieträger ist", heißt es in dem Statement, das der Zoo am Montagnachmittag auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.

Vergangene Woche hatte TAG24 erfahren, dass der wohl prominenteste Tierpfleger des Leipziger Zoos nach fachlichen Auseinandersetzungen mit der Afrika-Bereichsleitung seiner Funktion enthoben und von der Löwen-Anlage verbannt wurde.

Auf eine Anfrage erklärte die Direktion lediglich, dass "Revierwechsel" innerhalb des Tiergartens durchaus üblich seien. Fragen zu den genauen Hintergründen blieben unbeantwortet.

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Die gleiche Erklärung war schließlich in einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung zu lesen. Dazu harsche Töne: "Wir akzeptieren nicht, dass die Arbeit in einem Tierpflegebereich [...] im Vergleich zu einem anderen [...] als niedere Arbeiten abgewertet [wird]."

Zoo-Fans zur Causa Gräser: "Der bittere Beigeschmack bleibt"

Nach TAG24-Informationen wurde Gräser nach fachlichen Auseinandersetzungen mit der Afrika-Bereichsleitung seiner Funktion enthoben und von der Löwen-Anlage verbannt. (Symbolbild)
Nach TAG24-Informationen wurde Gräser nach fachlichen Auseinandersetzungen mit der Afrika-Bereichsleitung seiner Funktion enthoben und von der Löwen-Anlage verbannt. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Die Folge: weiterer Unmut seitens der Zoo-Fans, die die Causa Gräser nicht nachvollziehen können. Am Montag nun also die nächste Wortmeldung, doch auch diesmal bleib die Einrichtung ihren Befürwortern eine Erklärung schuldig.

"Wir müssen dennoch um Verständnis bitten, dass betriebsinterne Entscheidungen durch den Zoo Leipzig als intern betrachtet und nicht im Detail öffentlich kommuniziert und erklärt werden", hieß es darin lediglich. Und später: "Bei dem Revierwechsel von Jörg Gräser in die Erlebniswelt Südamerika handelt es sich um eine sorgfältig abgewogene Entscheidung, die die Entscheidungsgremien nicht leichtfertig getroffen haben."

Die Reaktion der Zoo-Freunde: unverändert. "Der bittere Beigeschmack bleibt", schrieb unter anderem eine Facebook-Nutzerin zu dem neuesten Statement.

Eine Petition, die die Rückkehr von Jörg Gräser zu seinen Löwen fordert, hat inzwischen mehr als 4000 Unterstützer gesammelt (Stand: 22. Mai, 16.47 Uhr).

Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/ZB

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