Leipziger Lippenbären ganz wild vor Hunger: "Wenn der nichts kriegt, schmeißt er Zeug durch die Kante"
Leipzig - Wie immer ist im Leipziger Zoo eine Menge los: Während die zwei neugeborenen Ziegen so gar keine Lust auf die erste Untersuchung beim Doc haben, wird beim Futter der Lippenbären ein bisschen geschummelt.
Frohe Kunde aus dem Streichelzoo: Zwei kleine Ziegen haben vor wenigen Tagen das Licht der Welt erblickt. Und so ist schon Zeit für den ersten Arztbesuch.
"Wir kontrollieren, ob alles dran ist. Ich gucke, ob sie keine Gaumenspalte haben. Ich gucke, ob das ganz wichtige Pupslöchlein auch da ist", grinst Tierärztin Eve Müller-Deck bei ihrer Untersuchung.
"Elefant, Tiger & Co." schaut ihr dabei über die Schulter.
Kandidat Nummer eins, ein kleiner Ziegenbock, wie sich herausstellt, macht deutlich, wie wenig Lust er auf die Prozedur hat. Sein aufgebrachtes Mähen klingt allerdings eher nach einer Fahrradhupe. Wenn er groß ist, klappt das bestimmt besser.
Doch das Gezeter soll noch schlimmer werden, denn dann kommen die Ärztin und Pflegerin Janet Pambor auch noch mit Spritzen und Ohrmarken an.
"Wenn wir könnten, würden wir es ihnen sicher gern ersparen", leidet Janet sichtlich mit. "Aber dafür gibt es die Richtlinien und da müssen sie einmal kurz durch."
Als alles überstanden ist, darf der Kleine endlich wieder zu seiner Mama – welch eine Tortur. Sein Geschwisterchen ist als Nächstes dran – ob es sich wohl besser schlägt?
Zoo Leipzig: Lippenbären mögen wie kleine Kinder auch kein Gemüse
Bei den Lippenbären dreht sich etwa zur gleichen Zeit alles um eines – natürlich ums Fressen. Pflegerin Heike Breitenborn bereitet die Suppe für Klausi, Ludmilla und Rhandir zu – und muss dabei auch ein bisschen schummeln.
Denn die Lippenbären mögen, genauso wie so manches Menschenkind, so gar kein Gemüse. Deshalb wird es einfach winzig klein gehackt und in die süße Suppe der wuscheligen Raubtiere gemischt.
"Anders fressen die lieben Bärchen das nicht", so Heike. "Da machen wir es in die Suppe mit rein, ist ein bisschen Verarsche, da fressen sie es mit."
Das war nicht immer so. Am Anfang haben die Lippenbären Blumenkohl, Karotte und Co. einfach aussortiert, aber mittlerweile fügen sie sich ihrem Schicksal.
Als Erster bekommt der schon etwas ältere, aber verfressene Klausi seine Suppe, der schon ganz ungeduldig wartet. Das hat einen guten Grund: "Wenn der nichts kriegt, schmeißt er irgendwelches Zeug durch die Kante."
Der jüngste Spross Rhandir bekommt an jenem Tag sogar noch eine besondere Leckerei, den bei Bären so beliebten Honig. Na wenn da Klausi und Ludmilla mal nicht eifersüchtig werden...
Die ganze Folge von "Elefant, Tiger & Co." könnt Ihr in der MDR-Mediathek sehen.
Titelfoto: Bildmontage: Zoo Leipzig