Im Käfig des Komodowarans: "Lösche Gerüche auf meiner Haut, die für ihn vielleicht attraktiv sind"

Leipzig - Als Tierpfleger im Zoo Leipzig lebt man schon auch mal gefährlich: So will ein Besuch im Käfig des Komodowarans Jiwa gut vorbereitet sein.

Komodowarane, wie sie auch im Leipziger Zoo leben, sind die größten Echsen der Welt. (Archivbild)
Komodowarane, wie sie auch im Leipziger Zoo leben, sind die größten Echsen der Welt. (Archivbild)  © Zoo Leipzig

Neben Fachwissen und Mut scheint Ausrüstung alles zu sein. Was Pfleger Robin Neumann braucht: Futter, eine Pinzette und Desinfektionsmittel - "ganz wichtig", wie der Experte in der aktuellen Folge der MDR-Sendung "Elefant, Tiger und Co." über den letzten Punkt auf der Liste sagt.

Warum das Desinfektionsmittel geradezu entscheidend ist? "Ich lösche sozusagen diese Gerüche auf meiner Haut, die für ihn vielleicht attraktiv sind, weil ich ihn ja jetzt auch mit der Pinzette füttere und meine Hand ja relativ nah dran ist und die auf einen Kilometer Blut riechen", erklärt Neumann.

Zwar sei Jiwa noch nicht ausgewachsen - doch: "Der kann schon ein bisschen Schaden machen mittlerweile."

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Auf der Speisekarte stehen: viele weiße Mäuse. Mit dem Eimer voller Nagetiere und ordentlich desinfiziert wagt sich der Zoo-Mitarbeiter schließlich in das Revier des Reptils. Das Ziel: Jiwa soll an eine Transportbox gewöhnt werden.

Pfleger Robin Neumann: "Jetzt muss ich nur auch irgendwie wieder hier rauskommen"

Im Leipziger Zoo kann das Reptil bestaunt werden.
Im Leipziger Zoo kann das Reptil bestaunt werden.  © Jan Woitas/dpa

Mithilfe der großohrigen Leckerbissen kann Neumann die Echse locken - es heißt also ab in die Kiste. Währenddessen bedeutend: der Wohlfühlfaktor. "Wenn ich jetzt zu schnell irgendeinen Blödsinn mache, hier die Türen zu oder mich schnell bewege, das will ich jetzt nicht. Also ich will in der Kiste nur positive Eindrücke für ihn", so der Pfleger.

Nach sechs Mäusen hat der Komodowaran dann aber genug - Ende der Übung für diesen Tag, Jiwa ist gut in die Kiste rein und kann sie dann auch schon wieder verlassen. "Und jetzt muss ich nur auch irgendwie wieder hier rauskommen", kündigt Neumann an. Das Motto dabei: keine falsche Bewegung!

"Also wenn er jetzt wirklich meint, er muss mich hier raustreiben, dann wird er wahrscheinlich auch hinter mir her rennen und mich beißen wollen", schätzt der Tierpfleger die knifflige Lage ein. "Das ist beim Komodowaran so, dass dann auch Enzyme und Gifte frei werden, die sozusagen die Blutgerinnung hemmen, dass die Wunde einfach sich auf jeden Fall entzündet und blutet und nicht aufhört und nicht verheilt."

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Aber schließlich ist es geschafft. Der Tierpfleger konnte den Käfig ohne heikle Situation verlassen - und aufatmen.

"Elefant, Tiger & Co." läuft immer freitags ab 19.50 Uhr im MDR-Fernsehen. Die aktuelle Folge in voller Länge findet Ihr in der Mediathek.

Titelfoto: Zoo Leipzig

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