Erste Blicke auf Leipzigs süßen Baby-Elefanten - Tante und Oma auch schwanger!
Leipzig - Ein meterlanger grüner Vorhang ist im Elefantentempel gespannt, davor wartet die Presse, um die ersten Blicke auf das am Sonntagmorgen geborene Baby zu erhaschen und einzufangen. Der Zoo Leipzig ist um eine Publikums-Attraktion reicher. Und hofft, diesmal Glück mit dem Nachwuchs in der sich bald noch größer werdenden Herde zu haben.
Sonntag um 5.01 Uhr war es so weit. Elefantenkuh Pantha (10) brachte im Rahmen einer Herdengeburt und innerhalb von 30 Minuten ein 92 Kilo schweres und 87 Zentimeter schweres Kalb zur Welt.
Tierpfleger Alexander Nowak war der Erste, der den Nachwuchs sah. Alle waren überrascht, denn eigentlich war die Geburt erst für Mitte oder Ende Oktober geplant. Mindestens zwei Wochen vor dem errechneten Termin sei das kleine Rüsseltier gekommen, erklärte Zoodirektor Prof. Jörg Junhold (58) am Mittwoch.
Aber: "Für eine Erstgeburt lief alles gut ab", freute sich der Chef, der in den vergangenen Jahren mehrere schmerzliche Verluste im Elefantentempel "Ganesha Mandir" verkraften musste.
Im Sommer 2021 verstarb der anderthalbjährige Kiran infolge eines Infekts, im September 2019 verloren die Pfleger den Kampf um Ben Long (8 Monate). Seit 2012 trauerte das Zoo-Team schon um fünf Babyfanten.
Nun soll mit dem noch namenlosen Jungtier alles besser laufen. Gut behütet von Mama Pantha, Tante Thuza (13) und Oma Kewa (39) bewegt sich der Jungbulle in der Halle. Tolle Nachrichten für alle Besucher: Bereits am Mittwoch öffnete der Tempel erstmals seine Pforten, soll fortan täglich 10 bis 16 Uhr zum Erhaschen des Kleinen zur Verfügung stehen.
Tante und Oma des Jungbullen ebenfalls trächtig - Don Chung soll Leipzig nach Cottbus verlassen
Diesmal ist Jörg Junhold vorsichtig optimistisch, den Nachwuchs durchzubringen. Sollte es doch zu unvorhergesehenen Dingen wie einer Infektionskrankheit kommen, werde man aber nicht eingreifen, erklärte er. "Das müssen sie selber schaffen, da müssen wir Daumen drücken."
Der Direktor schickte direkt noch weitere gute Nachrichten hinterher: Neben Rani (13), die noch in diesem Jahr ihr zweites Jungtier gebären soll, sind auch Thuza und Kewa trächtig, sollen bis Mitte 2023 Nachwuchs bekommen.
"Für uns sind die Trächtigkeiten in der neuformierten Herde ein schöner Erfolg, von dem der Familienverband um die erfahrene Leitkuh Kewa profitieren kann", so Junhold.
Wie auch vom am Sonntag geborenen Elefanten ist bei beiden Kühen der vor 20 Jahren in Leipzig geborene Voi Nam der Vater.
Während aktuell der Umzug der sich nicht in die Gruppe integrierenden Don Chung nach Cottbus vorbereitet wird, hat am Dienstag auch Kossi - der letzte Löwenjunge des jüngsten Wurfes - Leipzig gen Boras (Schweden) verlassen. Seine beiden Schwestern sollen im Herbst ebenfalls den Zoo wechseln, wodurch eine weitere Zucht bei den Elterntieren ermöglicht werden soll.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa