Zoo Leipzig: Deshalb wälzen sich die Löwen in Elefanten-Kot!
Leipzig - Wer in den vergangenen Tagen am Löwengehege im Leipziger Zoo vorbeikam, erlebte die Raubtiere vielleicht gerade bei einer ungewöhnlichen Beschäftigung. Die neue "Elefant, Tiger & Co."-Folge lieferte nun die Erklärung.
Der Bereich rund um das Löwengehege wurde den Zuschauern dabei diesmal nicht wie gewohnt von Jörg Gräser gezeigt, sondern von seiner Urlaubsvertretung Janine Bürger.
Wie die sich an ihrem ersten Tag als Löwen-Pflegerin schlug, verfolgten die "Elefant, Tiger & Co."-Kameras dabei natürlich ganz genau.
Zwei Wochen lang durfte Janine die Tiere nach und nach kennenlernen, wobei sie anfangs eiskalt ignoriert worden war. "Mittlerweile gucken sie doch mal und freuen sich auch ganz doll", stellte sie bei der morgendlichen Begrüßung erleichtert fest.
Erst kürzlich durchlebte die Löwen-Familie eine Veränderung, als Sohnemann Kiyan den Leipziger Zoo verließ und nach Kroatien verlegt wurde. Dort soll er jetzt ein eigenes Rudel bilden.
"Die verkraften das ganz gut", so Janines Einschätzung über die Gemütslage bei den zurückgelassenen Leipziger Verwandten. "Natürlich haben sie mitgekriegt, dass hier drinnen was los war, aber man darf nicht vergessen: Draußen in freier Wildbahn kommen nur 25 bis 33 Prozent der Jungtiere hoch und werden erwachsen".
Deshalb sei es den Löwenmüttern gar nicht möglich, beim Ableben oder Verschwinden eines Kindes in tagelange Trauer zu verfallen. So auch in Leipzig, wo für Kigali und Co. wieder der typische Alltag anstand.
Einmal frischer Elefanten-Kot fürs Löwengehege, bitte!
An ihrem ersten Tag im Dienst dachte sich Janine dann etwas ganz Besonderes für die verbliebenen Löwen aus: Sie verteilte kurzerhand eine ordentliche Portion Elefanten-Kot in der Außenanlage, dann öffnete sie die Schieber. Vater Majo hastete sofort nach draußen, um sich so richtig in der "Überraschung" zu suhlen. Doch warum eigentlich?
Tatsächlich kämen hier wieder die natürlichen Instinkte der Raubtiere hoch, erklärte die Pflegerin. In freier Wildbahn würden Löwen oft den Kot anderer Tiere benutzen, um ihren Eigengeruch zu übertünchen: "Draußen wenn man jagen geht, ist es ganz praktisch wenn man nicht nach Löwe riecht - sondern vielleicht nach Elefant".
Nach kurzem Zögern bewegte sich auch Mutter Kigali nach draußen an die frische Luft, sodass schon bald die ganze Familie quasi inkognito unterwegs war.
Titelfoto: Facebook/Zoo Leipzig