Zwischen Hoffnung und Sorge: Wie steht es wirklich um die Leipziger Löwen-Babys?
Leipzig - Es war die wohl seit Langem freudigste Nachricht aus dem Löwengehege des Leipziger Zoos: Kigali und Majo sind erneut Eltern geworden. Doch trotz aller Euphorie schwingt auch Sorge mit. Wie schätzen die Tierpfleger die Situation in der Babystube ein?
Nur rund ein Jahr nach den tragischen Ereignissen rund um den Nachwuchs, der Löwen-Mama Kigali zum Opfer fiel, hätte wohl kaum jemand mit einem neuen Wurf gerechnet.
Doch nachdem die überlebenden Kinder im November den Leipziger Zoo verlassen hatten, lernten sich Kigali und Majo neu kennen- und lieben. Das Ergebnis: vier zuckersüße Jungtiere, die am 7. März das Licht der Welt erblickten.
Wie Zoo-Direktor Jörg Junhold (57) in der neuesten "Elefant, Tiger & Co."-Folge betonte, handelt es sich bei dem aktuellen Zuchtversuch um Kigalis letzte Chance. Sollte sie sich wieder aggressiv gegenüber den Babys verhalten, müsse sie ein für alle Mal aus dem Zuchtprogramm genommen werden.
Die Strategie des Zoos lautet deshalb: Kein Mensch abgesehen von Pfleger Jörg Gräser darf das Löwenhaus betreten, nicht mal der Arzt. So soll der jungen Familie genügend Ruhe und Sicherheit gegeben werden.
Bisher scheint der Plan aufzugehen! Mit glänzenden Augen kommentiert Jörg die Aufnahmen der Babystuben-Kamera: "Die kleinen Schnurzel." Die Videos lassen den Alltag einer glücklichen Familie erahnen, von zwei Eltern die sich mit viel Geduld und Liebe um ihren Nachwuchs (zwei Männchen und zwei Weibchen) kümmern. Schön!
Sollte das so erfreulich weitergehen, kann sich der Leipziger Zoo über die erste Löwenfamilie wie aus dem Bilderbuch seit rund 40 Jahren freuen. "Wir können bloß abwarten", blickt Jörg optimistisch in die Zukunft.
Wie steht es um Sorgenkind Kiran?
Ein weiteres Sorgenkind der Leipziger Zoo-Familie ist nach wie vor Elefantenjunge Kiran.
Seit seiner Geburt im Januar 2020 zerbrechen sich die Ärzte und Pfleger den Kopf über den Dickhäuter, der in der körperlichen Entwicklung nur sehr langsam vorankommt.
Zwischenzeitlich war Kiran nur Haut und Knochen, vermutlich aufgrund einer zu geringen Nährstoffzufuhr. Doch langsam aber sicher scheint er sich aufgerappelt zu haben und legt - zur Erleichterung aller Beteiligten - kontinuierlich an Gewicht zu.
Wie in der "Elefant, Tiger & Co."-Folge berichtet wurde, bringt Kiran nun über 400 kg auf die Waage! Pro Tag bedeutet das eine Zunahme von einem Kilo: "Genau die Gewichtsentwicklung, die für kleinen Elefanten angemessen ist", lautet das Fazit.
Täglich legt der Kleine also ein Kilo zu. Klingt erstmal nicht viel, ist aber genau richtig: Einer stärkeren Zunahme könnten seine Knochen nämlich nicht standhalten.
Trotz all dieser freudigen Entwicklungen ist nicht zu leugnen, dass Kiran im Vergleich zu gleichaltrigen Elefanten noch einiges aufzuholen hat. Im Alter von mehr als einem Jahr ist er noch immer nur einen Meter groß. "Das ist die Größe, die ein normaler Elefant bei der Geburt hat", klären die Pfleger auf.
Die komplette Folge könnt Ihr hier sehen:
Titelfoto: Montage Screenshot MDR-Mediathek