Baggerbiss für das "Feuerland": Leipzigs Zoo startet Riesen-Projekt für 30 Millionen Euro!
Leipzig - Es ist der nächste, riesige Schritt hin zum "Zoo der Zukunft": Mit einem kräftigen Baggerbiss begannen am Freitag offiziell die Bauarbeiten für das "Feuerland", den neuen Abschnitt der Südamerika-Anlage im Leipziger Zoo. Die ersten Bewohner trainieren bereits für ihren Umzug.
Eine Küstenvoliere, eine spektakuläre Wasserwelt samt Wellenanlage und ein 140 Meter langer, begehbarer Unterwassertunnel, über den Besucher die Bewohner der Anlage wie bei einem Tauchgang beobachten können. All das soll in den kommenden zwei Jahren im südlichen Bereich des Leipziger Zoos entstehen.
"Das heute ist kein unbedeutender Tag", sagte Zoodirektor Jörg Junhold (57) bei einem Pressetermin zum Baubeginn. Das "Feuerland", so der Name der neuen Anlage, werde nach dem "Gondwanaland" das zweitgrößte Projekt im Masterplan "Zoo der Zukunft". Kostenpunkt: etwa 30 Millionen Euro. "Natürlich hätten wir das gern viel größer gefeiert."
Verhindert wurde dies jedoch einmal mehr durch die Corona-Pandemie, die zuvor bereits für Verzögerungen bei dem Vorhaben gesorgt hatte. Eigentlich, so Junhold, sei der Baustart bereits für das vergangene Jahr geplant gewesen. Das Problem: Der Bauplatz gelte als Verdachtsfläche für Weltkriegs-Munition. "In der Pandemie die Stadt zu evakuieren wäre unmöglich gewesen." Also war Geduld gefordert.
Nachdem Leipzigs Ratsversammlung vor vier Wochen dann auch die Finanzierung bestätigte und so für Planungssicherheit sorgte, geht es nun voran. "In den nächsten zwei Jahren können wir in Ruhe die Baustelle mit Leben füllen", erklärte Junhold freudig.
Von der Baustelle zur Meereslandschaft: So soll das "Feuerland" aussehen
Masterplan "Zoo der Zukunft" soll 2025/26 abgeschlossen sein
Mit kalifornischen Seelöwen, Humboldtpinguinen, Inka-Seeschwalben, Meerespelikanen und Pudus sollen dann auch die Bewohner auf die neue Anlage ziehen. Sechs von ihnen - die Seelöwen Alica, Hilla, Sissi, Finja und Lio sowie die Seebärin Lippi - trainieren bereits dafür.
Perspektivisch sei der Plan, im "Feuerland" kommentierte Fütterungen mit den Tieren zu veranstalten. "Aktuell arbeiten wir vor allem daran, dass die Tiere ruhig bleiben", sagt Zootierpfleger Christoph Urban über das Training der kleinen Wasser-Akrobaten. "Die Ruhe ist das wichtigste, denn nur so können sie auch andere Kommandos erlernen."
Dass es bei dem Training nicht nur um Kunststücke geht, sondern auch medizinische Gründe dahinter stecken, hatten die Tierpfleger bereits bei "Elefant, Tiger & Co." gezeigt. So soll das Training auch Untersuchungen oder sogar Eingriffe erleichtern.
Acht Seelöwen sollen künftig auf die neue Anlage ziehen, von der es bereits eine 3D-Animation zu sehen gibt.
"Bis 2025/26 sind wir dann einmal drum herum", sagte Direktor Junhold. "Dann haben wir das erreicht, was wir uns mit dem 'Zoo der Zukunft' vorgenommen haben: Einen der führenden Zoos der Welt zu schaffen."
Titelfoto: Montage: Eric Mittmann, Screenshot/Zoo Leipzig/Rasbach Architekten