Was war denn da los? Boeing-Flug aus Leipzig muss nach vier Stunden umkehren
Von Michi Heymann und Lutz Brose
Leipzig - Dass es bei Flügen hin und wieder zu Verspätungen kommen und deshalb der Zielort nicht rechtzeitig erreicht werden kann, ist eher üblich als besonders. Was die Crew einer Boeing 777-F1H (D-AALU) beim Flug vom Leipziger Airport nach Shanghai am Montag erlebt hat, ist hingegen sehr außergewöhnlich.

Auf diversen Flugradaren war zu sehen, dass die Maschine, die circa 6 Uhr morgens gestartet war, über dem Kaspischen Meer in Höhe Aserbaidschan plötzlich umgekehrt und zurück nach Leipzig geflogen war.
Nach insgesamt acht Stunden Flugzeit war die Frachtflugmaschine von AeroLogic gegen 14 Uhr also wieder genau da, wo sie gestartet war.
Nach ersten Informationen war von einem Leck ausgegangen worden, weshalb die Crew bei der unvermeidlichen Wartung auf Nummer sicher gehen und deshalb nicht auf halber Strecke landen wollte.
Doch was ist tatsächlich passiert? TAG24 hat beim zuständigen Unternehmen, das ein Joint Venture (Kooperationsform) zwischen DHL Express und Lufthansa Cargo ist, nachgefragt.
"Wir können bestätigen, dass am Montag die Maschine Boeing 777-F1H (D-AALU) von AeroLogic auf dem Flug von Leipzig nach Shanghai aufgrund eines technischen Defekts im Treibstoffsystem umkehren musste und wieder sicher auf dem Flughafen Leipzig/Halle gelandet ist", so die Antwort des Unternehmens-Pressesprechers Johannes Nedo.
Wichtig sei, dass zu "keinem Zeitpunkt des Flugs eine Gefahr für die Crew bestanden" habe. Der Fall wird nun umfangreich untersucht. Weitere Informationen zur genauen Ursache des Defekts gibt es daher noch nicht.

In der Vergangenheit kam es immer mal wieder zu technischen Defekten von Frachtflugzeugen, die vom Leipziger Flughafen gestartet waren. 2021 musste beispielsweise eine DHL-Maschine umkehren, weil eine Frachttür des Fliegers noch in der Luft sperrangelweit offen stand!
Titelfoto: Lutz Brose