Verhafteter Elitesoldat: Deshalb kletterte SEK-Mann in den Kofferraum
Collm - Der bei einer Razzia in Nordsachsen festgenommene Elitesoldat hatte einem "Spiegel"-Bericht zufolge Kontakte zu rechtsextremen Kameraden und soll unter anderem durch das Zeigen des Hitlergrußes ins Visier des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) geraten sein.
Dem Bericht zufolge nahm der zum Kommando Spezialkräfte (KSK) gehörende Oberstabsfeldwebel 2017 an einer Abschiedsparty für einen KSK-Kommandeur teil, bei dem Rechtsrock gespielt und verfassungsfeindliche Symbole gezeigt worden sein sollen (TAG24 berichtete).
Eine Zeugin habe ausgesagt, dass der 45-Jährige damals gemeinsam mit anderen Elitesoldaten mit dem Hitlergruß posierte, so der "Spiegel".
Der Unteroffizier war seither im Blick des MAD. Bei der Haftvorführung des Beschuldigten am Donnerstag galt höchste Sicherheitsstufe. SEK-Beamte sicherten den Transport zum Amtsgericht ab.
Zu sehen war dabei, wie einer der Elitepolizisten in den Kofferraum des gepanzerten Spezialfahrzeugs kletterte.
"Wir beobachten so den Verkehr hinter uns, um mögliche Gefahren sofort erkennen und nach hinten heraus wirken zu können", erklärte Sven Mewes (59), Chef der Spezialkräfte der sächsischen Polizei, gegenüber TAG24. Nur bei besonders gefährdeten Personen und der Gefahr von Befreiungsaktionen begleite das SEK Gefangenentransporte.
"Das sind weniger als fünf pro Jahr", so Mewes.
Titelfoto: Holm Helis