Unglück an tragischem Unfallort: Laster rauscht in Haltestelle und bleibt stecken

Leipzig - Vier Jahre ist es inzwischen her, seit bei einem schweren Unfall auf der Prager Straße drei Menschen ums Leben kamen. Fast auf den Tag genau ereignete sich nun an derselben Stelle erneut ein Crash. Die bisherigen Erkenntnisse zum Ablauf erinnern erschreckend an die Tragödie von 2021.

Ein Lkw ist am Mittwochabend in die Haltestelle Franzosenallee an der Prager Straße gerast und im Gleisbett stecken geblieben. Die Folgen des Unfalls waren am Donnerstag noch deutlich zu sehen.
Ein Lkw ist am Mittwochabend in die Haltestelle Franzosenallee an der Prager Straße gerast und im Gleisbett stecken geblieben. Die Folgen des Unfalls waren am Donnerstag noch deutlich zu sehen.  © Lutz Brose

Es war am Mittwochabend gegen 19.40 Uhr, als ein Laster in die Haltestelle Franzosenallee raste. Der Lkw war zuvor auf der Prager Straße stadteinwärts unterwegs gewesen, wie TAG24 vonseiten der Polizei erfuhr. In Höhe der Kreuzung Franzosenallee kam er nach rechts von der Fahrbahn ab, geriet ins Gleisbett und fuhr sich aufgrund des nassen Untergrundes fest.

Der Brummi kam nicht mehr auf aus eigenem Antrieb aus seiner Notlage, musste durch einen Abschleppdienst geborgen werden. Dabei "kam es noch zu einem kleineren Unfall zwischen dem Bergungsfahrzeug und einem Auto", erklärte Polizeisprecher Chris Graupner gegenüber TAG24. Erst gegen Mitternacht war der Laster befreit und die Straße konnte wieder vollständig freigegeben werden.

Die betroffenen Straßenbahnlinien 2 und 15 sowie die Buslinie 76 wurden derweil umgeleitet oder fuhren verkürzt. Vier weitere Busse wurden als Schienenersatzverkehr eingesetzt. "Am späten Abend waren nur noch wenige Fahrgäste auf der Strecke unterwegs, daher brauchte es nicht mehr", sagte LVB-Sprecher Marc Backhaus.

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Die betroffenen Linien fahren inzwischen wieder wie gehabt. "Der Bahnmeister hat keine sicherheitsrelevanten Mängel festgestellt und den Verkehr freigegeben", so Backhaus.

Noch ist unklar, wie der Lkw an der Ampelkreuzung nach rechts in Richtung Haltestelle gefahren ist.
Noch ist unklar, wie der Lkw an der Ampelkreuzung nach rechts in Richtung Haltestelle gefahren ist.  © Lutz Brose

Stadt hatte Unfallort nach tragischem Crash sicherer gestaltet

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren hatte sich an selbiger Stelle ein tragischer Unfall ereignet. Am 16. März 2021 kam ein Smart ebenfalls von der Prager Straße ab und krachte in die Haltestelle. Drei Menschen kamen dabei ums Leben.
Fast auf den Tag genau vor vier Jahren hatte sich an selbiger Stelle ein tragischer Unfall ereignet. Am 16. März 2021 kam ein Smart ebenfalls von der Prager Straße ab und krachte in die Haltestelle. Drei Menschen kamen dabei ums Leben.  © Silvio Bürger

Warum der Lkw von der Straße abkam, ist aktuell noch unklar. Bei dem tragischen Unfall vor vier Jahren stellte sich schließlich heraus, dass Unfallfahrer Marco H. in einem getunten Auto unterwegs war und offenbar testen wollte, was aus diesem an Geschwindigkeit herauszuholen war.

Im Dezember 2022 wurde er schließlich vor dem Leipziger Amtsgericht wegen vorsätzlichen Kraftfahrzeugrennens, Gefährdung des Straßenverkehrs sowie fahrlässiger Tötung und Körperverletzung schuldig gesprochen. Er wurde zu zwei Jahren und elf Monaten im Gefängnis verurteilt.

Trotz des klaren Verschuldens des damals 50-Jährigen änderte Leipzigs Stadtverwaltung ein Jahr nach dem Unfall die Verkehrsführung an der Kreuzung Prager Straße und Franzosenallee, um diese sicherer zu gestalten. Die Stadt erklärte damals gegenüber TAG24, dass es sich nicht um einen Punkt handle, an dem es häufig zu Unfällen kommt. Aufgrund der Schwere des Crashs habe man jedoch Maßnahmen ergriffen.

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Immerhin: Verletzt wurde diesmal glücklicherweise niemand.

Titelfoto: Montage: Lutz Brose + Silvio Bürger

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