Tram-Crash in Leipzig mit fünf Verletzten: War menschliches Versagen Unfallursache?
Leipzig - Nach dem heftigen Zusammenstoß zweier Straßenbahnen am Dienstagnachmittag vor dem Leipziger Hauptbahnhof mit mehreren Verletzten gibt es einen neuen Stand der Ermittlungen.
Wie Polizeisprecherin Therese Leverenz auf TAG24-Nachfrage mitteilte, gilt ein technischer Defekt als Unfallursache zum jetzigen Zeitpunkt als unwahrscheinlich.
"Vermutlich war es menschliches Versagen", so die Sprecherin weiter. Demnach werde auch gegen eine Straßenbahn-Fahrerin (41) ermittelt.
Diese war mit der in Richtung Riebeckplatz fahrenden Linie 4E nicht wie vorgesehen nach rechts in die Goethestraße abgebogen, sondern offensichtlich geradeaus in Richtung Wintergartenstraße gefahren, weshalb es zu dem Zusammenstoß kam.
Zwar gibt es automatisierte Weichenstellungen im Netz der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), die durch eine Kommunikation mit der Straßenbahn zustande kommen. Doch die Fahrzeugführer müssen sich immer selbst vergewissern, dass die Weichen auch wirklich korrekt gestellt sind, so LVB-Sprecher Marc Backhaus zu TAG24.
Der Sachschaden an beiden Bahnen beläuft sich auf etwa 90.000 Euro.
Fünf Verletzte bei Straßenbahn-Unfall in Leipzig, vier davon im Krankenhaus
Bei dem Unfall waren am Dienstag gegen 17 Uhr zwei entgegenkommende Straßenbahnen der Linien 4E und 15 an der Zentralhaltestelle in der Kurve zur Goethestraße zusammengestoßen.
Die beiden Fahrzeuge wurden stark beschädigt, vier Frauen und ein Mann im Alter zwischen 16 und 59 Jahren dabei leicht verletzt.
Eine Person konnte vor Ort nach ambulanter Behandlung entlassen werden, die vier anderen wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert, berichtete Polizeisprecherin Dorothea Benndorf.
Gegen 19 Uhr konnte die Sperrung nach rund zwei Stunden aufgehoben werden.
Der Unfalldienst ermittelt weiter zur genauen Unfallursache.
Erstmeldung vom 3. August, 15.27 Uhr, aktualisiert um 15.46 Uhr.
Titelfoto: Einsatzfahrten Leipzig