Ein Jahr nach Unfall mit drei Toten: Leipzig ändert Verkehrsführung auf der Prager Straße
Leipzig - Es war ein Unglück, das ganz Leipzig erschütterte. Am 19. März vergangenen Jahres raste ein Auto in eine Menschengruppe an der Prager Straße und tötete dabei drei Menschen.
Mehr als ein Jahr nach der Tragödie ermittelt die Leipziger Staatsanwaltschaft noch immer in dem Fall und versucht, die Hintergründe des Unglücks aufzuklären.
"Wann mit einem Abschluss der Ermittlungen zu rechnen ist, kann noch nicht gesagt werden", erklärte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz gegenüber TAG24.
Ein 50-Jähriger war am Morgen des 19. März unverhofft mit seinem Wagen in eine Menschengruppe gerast, die sich an der Straßenbahn-Haltestelle Franzosenallee an der Prager Straße aufhielt. Drei Menschen starben, zwei weitere wurden schwer verletzt.
Der 50-Jährige wurde daraufhin von der Polizei in Obhut genommen. Seitdem wird gegen ihn wegen eines Verkehrsunfalls im Zusammenhang mit fahrlässiger Tötung ermittelt. Auch er wurde bei dem Unglück leicht verletzt.
Neue Verkehrsführung für mehr Sicherheit
Fest stand bereits nach kurzer Zeit, dass der Mann an der Einmündung zur Franzosenallee nicht der Fahrbahnmarkierung gefolgt war und stattdessen den Rechtsabbiegerstreifen geradeaus befahren hatte. Bei offenbar roter Ampel überquerte er die Kreuzung und erfasste daraufhin die Menschen.
Die Leipziger Stadtverwaltung hat seitdem die Verkehrsführung an der Unfallstelle geändert, wie TAG24 erfuhr. Auf der Fahrbahn in stadteinwärtige Richtung wurden Schraffenbaken errichtet und Leitlinien aufgetragen.
"Mit dieser Maßnahme soll erreicht werden, dass der Geradeausverkehr direkt auf die Geradeausspur geführt wird und nicht auf der Rechtsabbiegespur geradeaus weiterfährt", erklärte das Leipzigs Verkehrs- und Tiefbauamt.
Zusätzlich wurde noch ein drittes Signal für den Geradeausverkehr am rechten Fahrbahnrand neben dem Signal für den Rechtsabbiegeverkehr montiert. "Mit der Montage sollen die Fahrzeugführer gezielt darauf hingewiesen werden, dass der Geradeausverkehr und der Rechtsabbiegeverkehr nicht gemeinsam Grün haben und dass unterschiedliche Signale zu beachten sind."
Eine Vermutung in Folge des Unfalls war, dass der 50-Jährige das Lichtsignal der Rechtsabiege- mit der Geradeausspur verwechselt hatte. "Die Änderungen erfolgen, um die Verkehrsführung an dieser Stelle noch besser zu verdeutlichen."
Zwar handle es sich bei der Kreuzung nicht um einen Punkt, an dem es häufig zu Unfällen komme. Aufgrund der Schwere des Unfalls habe die Stadt jedoch Maßnahmen ergriffen, "die zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen sollen".
Titelfoto: Montage: Lutz Brose + Silvio Bürger