Drama an Neujahr: Achtjähriger verliert mehrere Finger durch Blindgänger

Von Daniel Josling

Leipzig - Rund um den Jahreswechsel sind zahlreiche Patientinnen und Patienten mit Feuerwerksverletzungen in das Leipziger Universitätsklinikum eingeliefert worden. Dabei dominierten wie in den Vorjahren Hand- und Kopfverletzungen, wie die Klinik mitteilte.

Ein achtjähriger Junge aus Leipzig hat einen Blindgänger mit heimgenommen und zündete ihn an. Das kostete dem Kind mehrere Finger. (Symbolbild)
Ein achtjähriger Junge aus Leipzig hat einen Blindgänger mit heimgenommen und zündete ihn an. Das kostete dem Kind mehrere Finger. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Allein am Neujahrstag verzeichnete die Klinik 137 Patienten mit Verletzungen oder akuten Erkrankungen in der Notaufnahme.

Demnach stand ein erheblicher Anteil der Verletzungen im Zusammenhang mit Silvester. Bereits Mitte Dezember hatte die Zahl der jährlich in der Zentralen Notaufnahme behandelten Akut- und Notfallpatienten erstmals die Marke von 40.000 überschritten – ein Anstieg von rund 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Unter den stationär behandelten Betroffenen befanden sich drei Patienten mit schweren Handverletzungen. Darunter auch ein achtjähriger Junge, dem ein in der Hand explodierter Feuerwerkskörper mehrere Finger abgerissen hatte.

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Der Junge hatte den Blindgänger am Neujahrstag aufgehoben, mit nach Hause genommen und wollte ihn nach dem Anzünden aus dem Fenster werfen.

Die erheblichen Gesundheitsrisiken, insbesondere für Handverletzungen, die vom unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern ausgehen, bestätigt auch eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Leipzig. Die Untersuchung, die Daten aus über zehn Jahreswechseln umfasst, analysierte 155 Verletzte. 80 Prozent der Betroffenen waren Männer mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren.

Am häufigsten waren die Hände betroffen (53 Prozent). In fast einem Viertel der Fälle (24 Prozent) war eine Operation erforderlich. Bei knapp der Hälfte (47 Prozent) der operierten Patienten führten die Verletzungen zu dauerhaften Funktionseinschränkungen.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

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