Leipzig - Im Juli war ein 63-Jähriger im Leipziger Westen von einem Linienbus angefahren worden und später im Krankenhaus verstorben. Monatelang wurde gegen den LVB-Fahrer ermittelt. Nun gibt es ein Ergebnis.
"Das gegen den Busfahrer wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung geführte Ermittlungsverfahren wurde im Januar 2025 nach § 170 Abs. 2 StPO mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt", teilte Vanessa Fink von der Staatsanwaltschaft Leipzig TAG24 mit.
Insbesondere aufgrund mehrerer Zeugenaussagen sei davon auszugehen, dass der später verstorbene Fußgänger "plötzlich und ohne Achtung auf möglichen Fahrverkehr in die Fahrlinie des Busses trat", so Fink. "Insofern war das letztlich leider tödlich ausgehende Unfallgeschehen für den Busfahrer nicht vermeidbar."
Mindestens bis zwei Wochen nach dem Unfall konnte der Mitarbeiter seinen Dienst nicht wieder antreten, sagte LVB-Sprecher Marc Backhaus Ende Juli auf TAG24-Anfrage. "Er wird von unserer betrieblichen Unfallbetreuung betreut", hieß es damals.
Der Bus sei repariert worden und schon einige Tage später wieder im Einsatz gewesen.
Busfahrer und zwei weitere LVB-Angestellte durch Krisenmanager betreut, Hilfe auch für andere Zeugen
Der 63-Jährige war am 18. Juli 2024 gegen 13.50 Uhr unvermittelt von der Haltestelleninsel des Haltepunktes "Adler" auf die als Busspur gekennzeichnete Fahrbahn getreten, wurde von einem einfahrenden Bus der Linie 60 in Richtung Lipsiusstraße erfasst und zu Boden gerissen.
Umgehend leisteten zwei im Bus sitzende Berufskraftfahrer der LVB Erste Hilfe. Sie und der beteiligte Busfahrer wurden noch vor Ort von einem Krisenmanager betreut.
Eine psychologische Betreuung am Unfallort fand nicht statt.
Anderen Zeugen des Unglücks wurde eine Hilfestellung bei der Verarbeitung des Erlebten durch die Unfallkasse Sachsen angeboten, so LVB-Sprecher Marc Backhaus. Inwieweit diese angenommen wurde, ist unbekannt.