Super-Streik im Regional- und Fernverkehr: Seit Mitternacht steht Leipzig still
Leipzig - Der Tarifstreit geht weiter und wieder steht Leipzig still. Weil diesmal sowohl die Gewerkschaft ver.di als auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bundesweit zum Warnstreik für den heutigen Montag aufgerufen haben, fahren seit Mitternacht weder Busse noch Bahnen innerhalb der Messestadt.
Die Leipziger Verkehrsbetriebe teilten bereits via Twitter mit, dass ihr Linienverkehr komplett eingestellt ist. Bis voraussichtlich Dienstag, 4 Uhr, sollten weder Straßenbahnen noch Busse fahren.
Am Leipziger Hauptbahnhof machten sich gegen 0 Uhr die vorerst letzten Züge auf den Weg. Auch dort wird laut Deutscher Bahn mit erheblichen Einschränkungen gerechnet.
"Wir werden am 27. März einen historischen Streiktag erleben, indem wir gemeinsam die Beschäftigten der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland in den Streik rufen und damit, davon gehen wir aus, das Land in großen Teilen zum Stillstand bringen werden", hatte ver.di-Sprecher Paul Schmidt bereits im Vorfeld angekündigt.
In Sachsen soll sowohl der Regional- als auch Fernverkehr in den fünf Städten Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen lahmgelegt werden.
Einschränkungen auch am Leipziger Flughafen
An den Flughäfen Leipzig/Halle sowie Dresden sind zudem alle innerdeutschen Flüge gestrichen worden. Ver.di hatte auch das Sicherheitspersonal fast aller großen Flughäfen in Deutschland aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.
Laut der An- und Abflugtafeln beider Airports fielen alle Lufthansa-Verbindungen von und nach München und Frankfurt aus. In Dresden wurde zudem ein Eurowings-Flug von und nach Düsseldorf gestrichen. Die übrigen Flüge anderer Gesellschaften sollten bestehen bleiben.
Mitglieder beider Gewerkschaften hatten sich am Montagmorgen auf dem kleinen Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof zu einer Kundgebung versammelt. Von dort zogen sie über den Augustusplatz, Wilhelm-Leuschner-Platz und Martin-Luther-Ring in Richtung Neues Rathaus.
"Angemeldet waren 400 Teilnehmer. So viele sind schließlich auch gekommen", sagte Polizeisprecherin Sandra Freitag gegenüber TAG24. Vorfälle oder Störungen seien nicht gemeldet worden.
Ver.di fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen 200 Euro mehr im Monat erhalten.
Die Angebote der Arbeitgeber wurden von den Streikenden bislang als unzureichend zurückgewiesen.
Original-Meldung vom 27. März, 6.59 Uhr. Text aktualisiert um 11.01 Uhr.
Titelfoto: livereport Leipzig