Sächsin scheitert früh bei Kanuslalom-Weltmeisterschaft: "Entscheidung war strittig!"

Leipzig - Am Freitagnachmittag gestand Andrea Herzog (23) bei der Kanuslalom-Weltmeisterschaft in London: "Kann passieren. Es ist aber nicht das, was ich mir erwünscht und erhofft hatte." Die Leipzigerin war als Einer-Canadier-Weltmeisterin ins Lee Valley White Water Centre und musste im Halbfinale ihren Traum von der Titelverteidigung nach einer fraglichen Entscheidung begraben ...

Andrea Herzog (23) kritisiert die Entscheidung der Jury.
Andrea Herzog (23) kritisiert die Entscheidung der Jury.  © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die Vorlauf-Siegerin ging als letzte der 30 Halbfinalistinnen auf die mit 23 Toren gespickte Wildwasser-Strecke. Im Ziel war's kein Platz unter den ersten Zehn, der hätte fürs Finale gereicht.

Die 23-Jährige wurde 28. mit einem Rückstand von 54,13 Sekunden. Grund: Das Tor sieben soll Herzog nicht regelkonform passiert haben - macht 50 Strafsekunden. Ohne diese wäre sie Zehnte gewesen.

"Die 50er-Entscheidung war strittig", so sieht es die Olympia-Dritte. "Ja, es war eng, aber es hätte reichen können." Herzog hing in einer Welle, es war auf den ersten Blick schwer zu sagen, ob der Kopf durch das Tor gekommen ist. Normalerweise lässt sich dies im Nachgang per Videosichtung feststellen.

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"Von fünf verschiedenen Kamera-Perspektiven war keine auswertbar. Eine filmte in den Himmel, eine andere war zu spät oder es war verdeckt. Das ist ziemlich schlecht. Vielleicht wäre es anders ausgegangen, wenn die Kamerapositionen besser gewesen wären", ärgert sich Herzog. "Aber wie dem auch sei. Am Ende war's zuvor von mir ein Fahrfehler, der dazu geführt hat, dass es zu eng wurde. Mit Blick auf Olympia ist noch nichts verloren."

Denn Elena Lilik (25, Augsburg) sicherte als WM-Vierte den Quoten-Platz für Deutschland. Und wer in Paris 2024 startet, entscheidet sich ohnehin erst im April.

Franz Anton: "Stabil gefahren, zu wenig riskiert"

Weil dies so ist, konnte Herzogs Teamkollege vom Leipziger KC auch mit seinem Halbfinal-Aus leben. Franz Anton verpasste als 15. das Finale um zwei Sekunden. "Ich bin sehr stabil gefahren, habe aber zu wenig riskiert und dann bei einer Rückwärtsdrehung an Tor 20 Zeit verloren", haderte der 33-Jährige, der im Vorjahr noch Bronze gewann.

Da Ex-Champion Sideris Tasiadis (33) im Finale stand, den Quotenplatz holte, aber am Ende nur WM-Siebter wurde, hat der Augsburger auch im Duell um den Paris-Platz keinen Bonus.

"Ist noch mal gutgegangen", meinte Anton im Anschluss erleichtert.

Titelfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

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