Leipziger Kanu-Weltmeister muss für Paris ins Risiko gehen!
Augsburg - Das Sprichwort heißt: "no risk, no fun". Aber für den Leipziger Franz Anton (34) kann es für die nächsten beiden Wochenenden in "no risk, no win" umgeschrieben werden!
Die Slalomkanuten treffen sich jetzt in Augsburg und eine Woche später im Kanupark Markkleeberg, um in den vier Disziplinen den jeweils einzigen deutschen Startplatz für die Olympischen Spiele in Paris auszufahren.
Wer nach vier Finals am besten platziert ist, fährt. Dabei gilt es, 23 Tore auf knapp 230 Metern ohne Berührung schnellstmöglich im Wildwasser zu absolvieren.
Das Verrückte: Bei der WM in London waren die ersten sieben keine vier Sekunden auseinander. Teilweise wird mittlerweile um Zehntel gefightet.
Woran liegt das? "Das hängt damit zusammen, dass man die Strecken kürzt und aggressiver hängt", erklärt Anton.
Als der Einer-Canadier-Fahrer 2014 seine erste WM-Bronze-Medaille holte, war der Abstand deutlich größer und die Fahrweise eine ganz andere.
"Da sind wir mittig durch die Tore gepaddelt, jetzt lässt man das Boot laufen und nur noch der Kopf geht durchs Tor", so der Weltmeister von 2018.
Franz Anton ist auf der Jagd nach dem perfekten Lauf
Wer nicht bereit ist, das Risiko zu erhöhen, wird Zehnter.
"Das will keiner", versichert der Leipziger. "Damit hast du entweder eine super schnelle Fahrzeit, oder erscheinst gar nicht auf der Ergebnisliste."
Die Kunst, einen perfekten Lauf zu treffen, wird immer schwieriger. Nach WM-Bronze 2021 und 2022 erlebte er dieses Schicksal bei den Titelkämpfen in London 2023.
In zwei Wochen will Anton aber wieder jubeln.
Titelfoto: Enrico Lucke