Experiment Europäische Football-Liga fordert nächstes Opfer!

Leipzig - Zwei Wochen wurde probiert und gezittert, seit dem heutigen Montagabend ist es Gewissheit: Die Leipzig Kings ziehen sich endgültig aus der European League of Football (ELF) zurück. Sie sind nicht die ersten.

Die Leipzig Kings liegen endgültig am Boden.
Die Leipzig Kings liegen endgültig am Boden.  © IMAGO/Beautiful Sports/Gawlik

"Liebes Kingdom, Freunde und Unterstützer, leider müssen wir, nach unermüdlicher Arbeit in den vergangenen 14 Tagen, den Spielbetrieb der Leipzig Kings für die Saison 2023 abmelden", leitete die Franchise ihr Statement auf Instagram ein.

"Die grundsätzlich positiven Gespräche mit möglichen Investoren bedürfen mehr Zeit, die wir aufgrund der gesetzlichen Anforderungen und einer fehlenden Zwischenfinanzierung nicht mehr haben."

Problem ist: Die Kings sollen von der ELF informiert worden sein, dass die Finanzierungslücke von mehr als einer halben Million Euro bis Mittwoch hätte geschlossen werden müssen.

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Ohne hinreichende Nachweise wäre sonst der Franchise-Vertrag seitens der ELF hinreichend gekündigt worden. "Dies ist und war allen Parteien klar, realistisch nicht zu schaffen. Hinzu kommt zusätzlicher finanzieller Druck durch angedrohte Strafen seitens der ELF für die Nicht-Durchführung des Heimspiels gegen die Prague Lions."

Die Partie sollte eigentlich am Samstag stattfinden. Aufgrund der klammen Kassen war aber an keinen Spielbetrieb mehr zu denken. Eine Woche zuvor konnte das Spiel gegen Berlin Thunder (14:39) noch durchgeführt werden.

ELF-Football in Leipzig am Ende - aber den Sport wird es weiterhin in der Messestadt geben

Mit diesem Statement gaben die Kings am Montagabend ihr Ende bekannt.
Mit diesem Statement gaben die Kings am Montagabend ihr Ende bekannt.  © Montage: Screenshot/Instagram/leipzigkings (3)

Knapp 3500 Zuschauer haben die deutliche Niederlage im Bruno-Plache-Stadion verfolgt. Liga-Comissioner Patrick Esume (49) war selbst vor Ort und sprach mit Investoren. Die Kings-Fans schöpften neuen Mut. Vergebens!

"Um die vielen Nachfragen zu beantworten, können wir bestätigen, dass uns weder ein Überbrückungskredit seitens der European League of Football gewährt worden ist noch das mit uns über einen potenziellen Plan zur Fortführung der Football Aktivitäten in Leipzig gesprochen worden ist", erklären dagegen die Kings.

Genickbruch war wohl der Rückzug des Hauptsponsors - das labile Kartenhaus, aufgebaut auf früherer Misswirtschaft und fehlender Attraktivität im Hier und Jetzt brach endgültig zusammen.

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ELF-Football in Leipzig wird es wohl nicht mehr geben: "Wir haben bereits alle Schritte eingeleitet, um den Sachverhalt rechtlich prüfen lassen, die Betreibergesellschaft abzuwickeln und mit allen Gläubigern aktiv zusammenarbeiten, um unseren Pflichten ordnungs- und rechtsgemäß nachzukommen."

Mit den Leipzig Lions und den Leipzig Hawks gibt es aber zwei weitere American-Football-Vereine in der Messestadt, die sich über zahlreiche Zuschauer freuen würden.

Vor der Saison mussten sich bereits die Istanbul Rams aus wirtschaftlichen und sportlichen Gründen vom Spielbetrieb abmelden.

Titelfoto: IMAGO/Beautiful Sports/Gawlik

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