Scharfe Kritik gegen Ausbau des Leipziger Flughafens: "Nicht zu verantworten"

Leipzig - Der Leipziger Flughafen soll ausgebaut werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat diese Pläne nun öffentlich abgelehnt.

Großflächige Bauarbeiten sind für den Flughafen Leipzig/Halle geplant.
Großflächige Bauarbeiten sind für den Flughafen Leipzig/Halle geplant.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

"Die Ausweitung des Frachtflugverkehrs steht den rechtsverbindlichen Klimazielen entgegen und verursacht Flächenfraß sowie ein gesundheitsgefährdendes Lebensumfeld der Anwohnenden durch Luftschadstoffe und Lärm", so die konkreten Vorwürfe.

Zudem kritisiert der BUND die mangelnde Rücksichtnahme auf das Arbeitsumfeld der DHL Hub direkt neben dem Flughafen sowie andere Hoch-, Straßen-, und Tiefbauarbeiten außerhalb des Geländes.

Seiner Verantwortung für durch den Ausbau entstehende Treibhausgasemissionen weise der Airport von sich, "indem sie sich hinter einem vermeintlichen Ausweichverhalten der Airlines und Frachtunternehmen versteckt."

Leipzig: Weiterhin scharfe Kritik: Proteste gegen den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle
Leipzig Weiterhin scharfe Kritik: Proteste gegen den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle

Dazu kommen die zahlreichen Fluglärm-Beschwerden der Anwohner. Für sie würde ein Ausbau erhebliche Störungen - vor allem auch der Nachtruhe - bedeuten. Laut dem BUND seien auch die durch Flugzeugtriebwerke ausgestoßene ultrafeinen Partikeln (UFP), welche gesundheitliche Probleme auslösen können, ein Grund für Sorge bei den Bürgerinnen und Bürgern.

BUND-Vorsitzender Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt bringt die Kritiken in einer Pressemitteilung auf den Punkt: "Die international rechtsverbindliche 1,5-Grad-Grenze für die globale Erwärmung aus dem Pariser Klima-Abkommen ist mit solchen Ausbaumaßnahmen nicht mehr einzuhalten." In Zeiten der Klimaprise sei der Plan "nicht zu verantworten".

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Leipzig: