Rechtsextreme auf Leipziger Plattform: Cartoonist Ralph Ruthe macht Laden bei "Spreadshirt" dicht

Leipzig - Das Leipziger Unternehmen "Spreadshirt" kommt nicht zur Ruhe: Wegen Kleidung mit Designs von Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern geriet der Online-Händler ins Visier der Polizei und bekam Gegenwind seitens der Kundschaft (TAG24 berichtete). Nun aber verabschiedete sich mit Cartoonist Ralph Ruthe (48) ein Promi-Kunde samt seines Shops von den Leipzigern.

Cartoonist Ralph Ruthe (48) kehrte dem Leipziger Unternehmen "Spreadshirt" nach mehr als 13 Jahren jetzt den Rücken.
Cartoonist Ralph Ruthe (48) kehrte dem Leipziger Unternehmen "Spreadshirt" nach mehr als 13 Jahren jetzt den Rücken.  © imago images/Pacific Press Agency

Auf "spreadshirt.de" kann jeder ein Motiv hochladen und damit beispielsweise T-Shirts bedrucken lassen. Auch andere können sich es kaufen. Zwar werden die Motive kontrolliert, aber wohl nicht streng genug - in die Kritik geriet vor allem ein Motiv mit Judenstern und der Aufschrift "Impfgegner".

"Kennt ihr das, wenn ihr einen ehemaligen Kollegen entfreunden müsst, weil der anfängt, seltsame Sachen zu liken oder politisch fragwürdige Dinge zu posten?", fragt Ruthe auf Facebook.

Nach den Rassismus-Vorwürfen hätte er sich ein klares Statement seitens "Spreadshirt" gewünscht: "Ein klares 'Nazis raus' oder 'Wir geben Rassismus keine Plattform' auf der Startseite findet man nicht. Ich bekomme dadurch den Eindruck, das Unternehmen möchte sich nicht klar positionieren", so Cartoonist Ruthe.

"Spreadshirt" reagierte auf die Vorwürfe: "Bei vielen grenzwertigen Themen und Motiven, die unseren Richtlinien nicht klar und direkt widersprechen, müssen wir subjektive Entscheidungen treffen."

Titelfoto: imago images/Pacific Press Agency

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