Vorstoß im Stadtrat: Jetzt setzt sich schon die CDU für bessere Radspuren in Leipzig ein!
Leipzig - Die Verwaltung der Messestadt setzt weiterhin auf den Ausbau des Leipziger Radwegenetzes. Während Fraktionen wie SPD, Linke und Grüne das Vorgehen im Stadtrat mittrugen, stand die CDU Maßnahmen wie dem Ring-Radweg bisher eher kritisch gegenüber. Nun wandten sich die Christdemokraten mit einem eigenen Antrag zum Thema an die Ratsversammlung.
Ziel des Vorstoßes war es, zum einen die bestehenden Radwege vor dem Hauptbahnhof, den Höfen am Brühl und auf der großen Fleischergasse farblich zu markieren. Gleichzeitig sollte die Stadtverwaltung ein Konzept erarbeiten, an welchen weiteren Konfliktstellen im Stadtgebiet ebenfalls eine solche Markierung erfolgen soll.
Ein valider Punkt, bedenkt man, dass das Leipziger Radwegenetz aktuell aus einem Wirrwarr unterschiedlichster Schilder und Markierungen besteht.
"Wer die Diskussion verfolgt, kommt doch auf die Frage: Warum funktioniert das nicht richtig? Und genau das ist das Problem", sagte CDU-Stadträtin Dr. Sabine Heymann im Stadtrat. München habe eine Lösung des Problems herbeigeführt, indem Radwege einheitlich markiert wurden, sodass Verkehrsteilnehmer nicht erst auf das nächste Schild achten müssen.
"Wir wollen das Thema aufrechterhalten, hier Klarheit zu schaffen. Personen meines Alters fühlen sich beispielsweise nicht sicher, wenn wir auf der Straße fahren müssen. Wir haben Angst. Radwege müssen ordentlich und gut befahrbar sein", so Heymann.
Einheitliche Markierung aus Kostengründen nicht möglich?
Das Baudezernat von Bürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) wies darauf hin, dass neben der bereits vorhandenen Radspur vor dem Hauptbahnhof auch eine zweite Spur in Gegenrichtung in Planung sei.
In Bezug auf den grünen Streifen, der mehr und mehr in Leipzigs Zentrum wächst, erklärte die Verwaltung, dass die Markierung erfolgte, um eine neue Verkehrsführung deutlich zu machen, nachdem der Ring über Jahrzehnte vom motorisierten Verkehr beherrscht wurde. Es handle sich um einen Sonderfall, der allein schon aus Kostengründen nicht im gesamten Stadtgebiet umgesetzt werden könne.
Eine Ausnahme gelte lediglich an Unfallschwerpunkten, wo bereits entsprechend markiert werde.
Kurzum: Das Leipziger Radwegenetz wird auch in Zukunft ein Wirrwarr bleiben.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa