Leipzig - Ab Mitte Juni finden vier Spiele der UEFA EURO 2024 in Leipzig statt, die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Wie der Umweltverband der Ökolöwen bemängelt, wird dabei nicht ausreichend Rücksicht auf die Naturschutzgesetze genommen - für Oberbürgermeister Burkhard Jung (66, SPD) gibt es dafür eine saftige Beschwerde.

Wie der Ökolöwe Leipzig in einer Pressemitteilung bemängelte, wurde für den Aufbau einer sogenannten TV-Compound-Area eine Grünfläche mit der Größe von knapp 4800 Quadratmetern auf der Westseite des RB Stadions mit Asphalt versiegelt. Das Areal ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Leipziger Auwald - ab dem 14. Juni sollen hier laut Stadt Übertragungswagen der EM stehen.

"Hier (...) sind alle Handlungen verboten, die den Charakter des Gebietes verändern, den Naturhaushalt schädigen, das Landschaftsbild und den Naturgenuss beeinträchtigen oder auf andere Weise dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen", zitieren die Ökolöwen die Schutzgebietsverordnung des Freistaates Sachsen.

Die Bauarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen - und das, obwohl die Stadt für ein solches Vorhaben allen Umweltverbänden Einsicht in umfangreiche Gutachten für solch einen Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet hätte gewähren müssen.

"Solch ein Umgang bei Eingriffen in das LSG Leipziger Auwald ist ungewöhnlich. Wir Ökolöwen stellen uns daher schon die Frage: Wurde hier aufgrund der Europameisterschaft seitens des Oberbürgermeisters eingewirkt?", so Ökolöwen-Sprecher Marcel Otte. Der entstandene Schaden sei eine "Vollkatastrophe", führte der Sprecher weiter aus.

Als Konsequenz hat der Ökolöwen nun die Kommunalaufsicht eingeschaltet und eine Fachaufsichtsbeschwerde gegen Oberbürgermeister Jung bei der Landesdirektion des Freistaats Sachsen geschaltet.

Diese soll nun die Rechtmäßigkeit der Versiegelung und deren Ausnahmegenehmigung überprüfen.i dont