Standort soll RB-Parkplätzen weichen: Zukunft der Leipziger Kleinmesse immer noch ungewiss

Leipzig - Die Leipziger Kleinmesse muss im nächsten Jahr von ihrem bisherigen Standort weichen - statt Fahrgeschäften und Imbissbuden will Bundesligist RB Leipzig die ihm vertraglich zustehende Fläche als Parkmöglichkeit für seine Fans nutzen. Viele Schausteller oder Zirkus-Mitarbeiter stehen deshalb vor dem Ruin. Die Stadt sucht nach einem neuen Standort für die Kleinmesse, ist damit aber reichlich spät dran.

Die Kleinmesse ist im Frühjahr und Herbst ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.
Die Kleinmesse ist im Frühjahr und Herbst ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.  © Silvio Bürger

Die Situation rund um das Stadionumfeld von RB ist seit Jahren angespannt - zu den Heimspielzeiten der Bullen staut sich hier der Verkehr, Falschparker machen den Anwohnern das Leben schwer.

Für Entlastung soll die Freifläche am Cottaweg sorgen, die die Stadt RB bereits vor Jahren als Parkmöglichkeit zugesichert hatte. Wohin dann aber mit den Schaustellern der Kleinmesse, die hier im Frühjahr und Herbst ihre Fahrgeschäfte und Buden aufstellen? Um auf ihre Not aufmerksam zu machen, protestierten einige Schausteller am Mittwoch im Rathaus.

In dieser und vorangegangenen Ratssitzungen wurden bereits einige Ausweich-Standorte erörtert - etwa die Fläche zwischen der Alten Messe und dem Völkerschlachtdenkmal oder die Brache nahe dem MDR.

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So richtig spruchreif ist allerdings noch nichts - ein Versäumnis, das einige Stadträte scharf kritisierten.

OB Burkhard Jung stellt Kompromiss in Aussicht

Nahe dem RB-Stadion soll ein Parkhaus entstehen, um die Autolast rund um Heimspiele zu entzerren.
Nahe dem RB-Stadion soll ein Parkhaus entstehen, um die Autolast rund um Heimspiele zu entzerren.  © DPA

"Wir haben nicht zur richtigen Zeit an richtiger Stelle diskutiert. Wir haben uns damals einen Erstligisten in die Stadt reingeholt und müssen nun mit den Konsequenzen leben. Das ist keine Erpressung von RB, sondern eine Feststellung", so CDU-Rätin Dr. Sabine Heymann.

Die Zeit für eine klare Entscheidung drängt. Schließlich steht die Frühjahrsmesse im April bereits bevor und die Schausteller wollen Klarheit für ihre Planungen.

Für Oberbürgermeister Burkhard Jung (66, SPD) ist ein Kompromiss die einzig mögliche Lösung: Die Kleinmesse darf vorerst bleiben - wenn RB das geplante stadionnahe Parkhaus bekommt, das für eine Entlastung der Parknot sorgt.

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In diesem Fall könne der Cottaweg als Standort für die Kleinmesse noch einige Jahre bestehen bleiben, bevor die Stadt einen Pachtvertrag mit RB über die Freifläche schließt.

Um die Standortsuche kommt die Verwaltung damit nicht herum, hätte aber zumindest noch Zeit, sich für die beste Möglichkeit für alle Beteiligten zu kümmern.

Titelfoto: Silvio Bürger

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