"Pay what you can": Leipzig will Oper und Co. für alle anbieten
Leipzig - Die Messestadt strotzt nur so vor kulturellen Angeboten, doch nicht jeder kann sich einen Besuch in der Oper, im Gewandhaus oder auch im Leipziger Schauspiel leisten. Ein neues Vorhaben des Stadtrats soll dies nun ändern.
"Pay what you can" lautet das Motto des Projekts, zu Deutsch: "Bezahle, was du kannst". Die Idee: Statt fester Preise sollen Besucher für Veranstaltungen im Gewandhaus, im Schauspiel, im Theater der Jungen Welt und in der Oper zahlen, was sie für richtig halten.
Die Stadt Hagen habe die Idee bereits erfolgreich umgesetzt, sagte FDP-Stadtrat Sascha Matzke am Mittwoch in der Ratsversammlung. Auch Leipzigs kulturelle Eigenbetriebe würden bereits viel tun, um neue Zuschauer zu gewinnen. Diese Methode hätten sie allerdings noch nicht angewandt.
"Hier wollen wir, dass die Leute in die Häuser strömen und sogar für einen geringen Beitrag Hochkultur erleben können", so Matzke.
Kulturstätten sollen bereits Interesse geäußert haben
Leipzigs Stadtverwaltung erklärte sich schon vor der Stadtratsentscheidung der Idee offen gegenüber und wolle seinen Kulturhäusern die Möglichkeit geben, die Methode nach eigenem Ermessen anzuwenden. Auch vonseiten der Stätten habe es Sascha Matzke zufolge bereits Interessensbekundungen gegeben.
Nach der Spielzeit 2023/24 solle eine Auswertung des Projekts erfolgen.
Unter anderem die Vorstellungen des Festivals der Spiel-Clubs "ClubFusion" dürften demnach als "Pay what you can"-Veranstaltungen angeboten werden.
Das Vorhaben wurde schließlich mit großer Mehrheit beschlossen. Genaue Angaben, wann die ersten "Pay what you can"-Veranstaltungen stattfinden, gab es zwar noch nicht. Fest steht jedoch auch: Das "ClubFusion"-Festival startet am 23. Juni.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa