Mittagsschlaf für die Leipziger Stadtverwaltung? "Schädigt Ansehen der Stadt!"
Leipzig - Leipzigs Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning (SPD) hat den von Stadtrat Thomas Kumbernuß (Die Partei) eingereichten Antrag zum Mittagsschlaf in der Verwaltung zurückgewiesen.
Das teilte die Stadt am Dienstag mit. "Der Antrag ist in ehrabschneidender Weise darauf angelegt, das Ansehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Leipzig zu beschädigen", heißt es in dem vom Verwaltungsdezernat vorgelegten Beschlussvorschlag, der jetzt von der Stadtspitze auf den Weg gebracht wurde.
Kumbernuß hatte vorgeschlagen, die Idee im Zuge eines Pilotprojekts zu testen.
"Langfristig wird die Einführung des Mittagsschlafes für die gesamte Belegschaft angestrebt", hieß es im Antrag. Der Mittagsschlaf solle als Arbeitszeit gelten und angeblichen Missständen wie "Überlastung, Bearbeitungsstau und insgesamt ungesunden Arbeitsverhältnissen" in der Verwaltung entgegenwirken.
Der Vorschlag sorgte auch über die Stadtgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit.
Das Dezernat Allgemeine Verwaltung in Leipzig ist der Ansicht, dass Kumbernuß mit seiner satirischen Inszenierung bewusst den Schaden am Ansehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Leipzig in Kauf genommen habe.
Verwaltungsbürgermeister Hörning betonte vor dem Hintergrund aktueller Krisen hingegen den "Leistungswillen" und das Engagement der Beschäftigten. Deren "hervorragende Arbeit" verdiene Wertschätzung und Anerkennung.
Titelfoto: Monique Wüstenhagen/dpa